https://makroskop.eu berichtet:
Der Artikel thematisiert die Effizienz- und Effektivitätsmängel im deutschen Gesundheitssystem, die es teurer machen als vergleichbare Länder wie die Niederlande, Frankreich oder Schweden. Es wird betont, dass die wachsenden Gesundheitsausgaben, obwohl sie überproportional zum Einkommen steigen, ein normaler Vorgang sind, da medizinische Leistungen und pflegerische Betreuung hochqualifizierte Dienstleistungen sind, die weniger gut rationalisierbar sind als die Produktion von Konsumgütern.
Die Krankenkassen finanzieren sich durch ein duales System, das für zehn Prozent der Bevölkerung als privat Versicherte für die gleichen Leistungen ein Drittel mehr ausgibt als für Kassenpatienten. Ein kostspieliges Gemisch aus Unter- und Überversorgung sorgt für sehr hohe Ausgaben, die mit einer organisierten Nicht-Verantwortung für die Abläufe in der medizinischen Versorgung zusammenhängen.
Die sektorale Steuerung der medizinischen Versorgung führt zu ineffektiven und teuren Behandlungsabläufen. Jährlich werden circa fünf Millionen Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern behandelt, die eigentlich ambulant versorgt werden könnten. Die komplexen Regelungen zur ambulanten Behandlung in Krankenhäusern sind für die Kliniken oft unattraktiv.
Der Artikel kritisiert auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) für ihre Vorschläge zur Reform der GKV-Finanzierung. Die FAZ befürwortet die Abschaffung der lohnbezogenen solidarischen Beitragsfinanzierung und die Einführung einer Kopfpauschale, was als politische Leiche gilt und bereits zweimal abgelehnt wurde. Diese Maßnahmen würden zu erhöhten Beiträgen für Personen mit hohem Einkommen führen und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft schädigen.
Zusammengefasst wird betont, dass die Strukturprobleme des Gesundheitssystems durch eine Erweiterung der Finanzierungsbasis, den Aufbau integrierter Versorgungsformen und öffentliche Investitionen gelöst werden müssen, um eine effektive und bezahlbare medizinische und pflegerische Betreuung aller Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen.
Mehr dazu auf: https://makroskop.eu Ignoranz und Glaubenssätze: Die FAZ zur Reform der Krankenkassen – Makroskop