https://www.suedkurier.de berichtet:
Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht im Jahr 2024 unter erheblichem wirtschaftlichem Druck. Mehrere Faktoren, wie stagnierende Vergütungen, steigende Betriebskosten und strukturelle Veränderungen im Gesundheitswesen, haben zu einer angespannten Lage geführt. Die Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt kontinuierlich, und diese Entwicklung hat sich 2024 beschleunigt. Laut aktuellen Zahlen der ABDA schlossen im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 283 Apotheken ihre Türen, während nur 24 Neugründungen registriert wurden[1].
Ein weiterer belastender Faktor sind die aktuellen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen. Apothekeninhaber berichten von einem hohen Maß an Bürokratie und einem Mangel an Planungssicherheit. Die politischen Entscheidungen, wie die Einführung des erhöhten Apothekenabschlags und die unzureichende Anpassung der Vergütung, haben die Stimmung in der Branche weiter getrübt. Der von aposcope erhobene Apotheken Geschäftsklima Index (AGI) erreichte im Juni 2024 mit -26 ein neues Allzeittief, was die pessimistische Erwartungshaltung der Apothekeninhaber widerspiegelt[1].
Die Zukunftsaussichten der Apotheken sind wenig optimistisch. Nur 6 % der Befragten glauben, dass sich die wirtschaftliche Situation in den nächsten drei Monaten verbessern wird. Die Mehrheit der Apothekeninhaber erwartet keine signifikanten positiven Veränderungen und sieht die Notwendigkeit für umfassende Reformen im Gesundheitssystem, um eine nachhaltige Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu erreichen[1].
Ein Gutachten der ABDA kommt zu dem Schluss, dass die vorgeschlagene Honorarreform des BMG das Apothekensterben nicht aufhalten wird. Stattdessen wird ein alternativer Ansatz diskutiert: ein gestaffelter Apothekenzuschlag entsprechend der Abgabemenge verschreibungspflichtiger Medikamente. Dieses Instrument könnte ertragsschwache Apotheken gezielt unterstützen, obwohl eine reine Umverteilung zwischen ertragsstarken und -schwachen Apotheken negative Anreize für die ertragsstärkeren Apotheken schaffen könnte[2].
Die Mission Apotheke vor Ort, initiiert von Ariel Wagner, setzt sich dafür ein, die Bedeutung der Vor-Ort-Apotheken in der Gesundheitsversorgung zu kommunizieren und die Herausforderungen der Branche aufmerksam zu machen. Die Initiative ruft alle Bürger dazu auf, sich der Bewegung anzuschließen und durch finanzielle Beiträge, das Teilen von Inhalten in sozialen Medien oder durch das Einbringen eigener Ideen zur notwendigen Aufmerksamkeit und Veränderung beizutragen[3].
Die Apotheker in Nordrhein warnen vor dem geplanten Apotheken-Reformgesetz, das die Etablierung von Apotheken ohne Apotheker vorsieht. Sie sehen darin eine große Gefahr für den Erhalt bewährter Versorgungsstrukturen und warnen vor einer drastischen Verschlechterung der Patientenversorgung[4].
Mehr dazu auf: https://www.suedkurier.de Bodman-Ludwigshafen: „Eine ganze Branche steht vor dem Abgrund!“ – Wie Ariel Wagner …