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https://www.mdr.de berichtet:

Der politische Streit um die digitale Gesundheitsversorgung in Deutschland ist eng verbunden mit den Unterschieden zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Ein zentraler Aspekt dieses Streits ist die Verbreitung der elektronischen Patientenakte (ePA). Privatpatienten müssen ihre Krankenversichertennummer (KVNR) beantragen, um digitale Angebote wie die ePA nutzen zu können. Dieser Prozess ist jedoch aufwendig und kann die schnelle Verbreitung der ePA behindern.

Der Verband der privaten Krankenversicherungen (PKV) kritisiert, dass die Ampel-Regierung die schnelle Verbreitung der ePA fördern könnte, indem sie den privaten Krankenversicherungen erlaubt, die KVNR automatisch anzulegen. Das geltende Recht besagt jedoch, dass die KVNR nur mit Zustimmung und Mitwirkung jedes einzelnen Versicherten ermittelt werden darf[2].

SPD und Grüne haben sich für die Verpflichtung der Versicherungen ausgesprochen, KVNR für alle anzulegen, jedoch auf dem bisherigen Weg mit Einverständnis der Patienten. SPD-Gesundheitspolitikerin Martina Stamm-Fibich betonte, dass dies notwendig ist, damit alle an dem System teilhaben können und die Leistungen auch den Privatversicherten zugute kommen[1][4]. Die FDP hat jedoch Bedenken gegenüber dieser Maßnahme geäußert, was den politischen Streit weiter verschärft hat.

Insgesamt spiegelt dieser Streit die komplexen Herausforderungen wider, die bei der Integration digitaler Gesundheitsdienste in ein bestehendes System entstehen. Die politischen Parteien müssen sich auf ein Kompromissmodell einigen, das die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt und die digitale Gesundheitsversorgung in Deutschland weiterentwickelt.

Mehr dazu auf: https://www.mdr.de Warum Privatversicherte länger auf die elektronische Patientenakte warten müssen – MDR