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https://www.diw.de berichtet:

Der Artikel bespricht eine Studie, die die Beziehung zwischen Einkommen und Lebenserwartung in Deutschland untersucht. Die Forscher haben die Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) verwendet, um die Sterberisiken von verschiedenen sozioökonomischen Gruppen zu analysieren. Die Ergebnisse bestätigen die früheren Studien und zeigen, dass das verfügbare Haushaltseinkommen eine besondere Bedeutung hat, insbesondere für Frauen.

Das individuelle Einkommen ist bei Frauen kein guter Indikator für die Lebenserwartung, da es von Entscheidungen im Lebensverlauf abhängt. Frauen unterbrechen ihre Erwerbskarriere häufig und haben längere Ausfallzeiten, was das individuelle Einkommen beeinflusst. Deswegen ist das Haushaltseinkommen besser geeignet, um den Zusammenhang zwischen Lebensstandard und Lebenserwartung zu zeigen.

Die Ergebnisse haben Bedeutung für das deutsche Rentensystem, da die Rente eine Versicherung gegen Langlebigkeit ist. Die Versicherung wird zwischen Menschen mit niedrigem und hohem Sterbealter umverteilt, was zu einer Umverteilung von unten nach oben führt. Dies kann zu einer Ungerechtigkeit führen, da Menschen mit niedrigen Einkommen relativ viel in die Rente einzahlen, aber wenig rausbekommen.

Die Studie hat auch Bedeutung für andere Sozialversicherungszweige. Menschen mit niedrigem sozialen Status und niedrigem Einkommen benötigen häufiger Leistungen der Kranken- und Pflegeversicherung. Da Menschen mit höherem Einkommen tendenziell in der privaten Krankenversicherung sind und weniger Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen, sammeln sich die schlechten Risiken in der gesetzlichen Krankenversicherung und führen zu steigenden Beiträgen. Dies fehlt dem solidarischen Ausgleich.

Mehr dazu auf: https://www.diw.de Bei der Rente wird teilweise von unten nach oben umverteilt : Interview – DIW Berlin