https://www.deutschlandfunk.de berichtet:
Die Notaufnahmen in deutschen Krankenhäusern werden zunehmend von Menschen besucht, die keinen Termin in einer Arztpraxis bekommen haben. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV). 60 Prozent der gesetzlich Versicherten, die innerhalb von zwölf Monaten in eine Notaufnahme gegangen sind, wurden lediglich ambulant behandelt und hätten auch in einer Bereitschaftspraxis versorgt werden können. 28 Prozent der Befragten waren sich bewusst, dass sie auch in einer Arztpraxis behandelt werden könnten, aber keinen zeitnahen Termin bekommen hatten.
Die GKV-Vizechefin Stoff-Ahnis betonte, dass Versicherte, die in die Notaufnahme eines Krankenhauses gehen, weil die Sprechstunden zu voll seien, ein Problem darstellen. Die Umfrage wurde im Zeitraum von März bis April 2024 durchgeführt und umfasste rund 3.500 Versicherte im Alter von 18 bis 80 Jahren. Die Stichprobe wurde als repräsentativ eingestuft.
Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf die Notfallversorgung. Die Zahlen zeigen, dass die Notaufnahmen zunehmend als Ersatz für die reguläre Arztpraxis dienen, was zu einer Überlastung der Notfallambulanzen führt. Dies ist besonders problematisch, da die Notfallambulanzen nicht für die langfristige Versorgung von Patienten konzipiert sind, sondern für akute Notfälle.
Die Statistische Bundesamt hat zudem im Jahr 2023 mitgeteilt, dass täglich im Schnitt 34.000 Patienten in den Notfallambulanzen behandelt wurden, was den höchsten Wert seit 2018 darstellt[1]. Dies unterstreicht die Bedeutung einer effizienten Notfallversorgung und der Notwendigkeit, die Kapazitäten der regulären Arztpraxen zu verbessern, um die Belastung der Notaufnahmen zu reduzieren.
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