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https://www.zdf.de berichtet:

Gesetzlich Versicherte in Deutschland warten länger auf Arzttermine als vor fünf Jahren. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung des GKV-Spitzenverbands hervor, die im Frühjahr 2024 durchgeführt wurde. Ein Viertel der Patienten wartet länger als 30 Tage auf einen Termin in der Facharztpraxis, während jeder Zweite innerhalb von 10 Tagen ein Gespräch mit der Fachärztin oder dem Facharzt führen kann. Der GKV-Spitzenverband spricht von einer ‚Diskriminierung‘ der gesetzlich Versicherten gegenüber Privatpatienten bei der Terminvergabe. Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, fordert eine Gleichstellung der Versicherten bei der Vergabe von Arztterminen. Sie betont, dass bei der Terminvergabe nicht mehr danach gefragt werden dürfe, ob jemand gesetzlich oder privat versichert sei. Da 75 Millionen Menschen, also 90 Prozent der Bevölkerung, gesetzlich versichert sind, ist es nach ihrer Meinung gerechtfertigt, dass die medizinische Notwendigkeit bei der Terminvergabe ausschlaggebend ist und nicht die Art der Versicherung. Die Befragung zeigt auch, dass Kassenpatienten die Wartezeiten bei ihren Hausarztpraxen positiver beurteilen. 52 Prozent der Patienten empfinden die Wartezeiten dort als ‚genau meinen Wünschen entsprechend‘, 36 Prozent als ’noch akzeptabel‘, und 12 Prozent sind unzufrieden. Insgesamt gibt ein großer Teil der Befragten an, dass heutzutage mehr Geduld als früher nötig sei, um einen Termin zu erhalten. Im Fünfjahresvergleich berichten 43 Prozent, dass sich die Wartezeiten verschlechtert hätten. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) äußert sich ähnlich, betonend, dass die Kluft zwischen privat und gesetzlich Versicherten endlich verkleinert werden muss. Die Situation wird durch den Personalmangel und die fehlende finanzielle Ausstattung vieler Praxen verschärft, was zu längeren Wartezeiten führt.

Mehr dazu auf: https://www.zdf.de Kassenpatienten warten länger auf Termine als vor 5 Jahren – ZDFheute