https://www.berliner-kurier.de berichtet:
Die Gesundheitsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Berlin und Brandenburg erreichten 2022 alarmierende Höhen, mit insgesamt über 21 Milliarden Euro. Dieser Zuwachs von fast einer Milliarde Euro innerhalb eines Jahres wirft Fragen zur langfristigen Finanzierbarkeit des Systems auf. Die Krankenkassenbeiträge steigen weiterhin, was auf die wachsende Belastung für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft hinweist. Die detaillierten Zahlen zeigen, dass fast ein Drittel der Gesamtausgaben (6,7 Milliarden Euro) für Waren ausgegeben wurde, wobei der Löwenanteil (4,4 Milliarden Euro) auf Arzneimittel entfiel. Dies bedeutet, dass mehr als jeder fünfte Euro der GKV für Medikamente verwendet wurde. Ein weiteres Drittel (6,5 Milliarden Euro) floss in ärztliche Leistungen, und 4,8 Milliarden Euro (22,7 Prozent) wurden für pflegerische und therapeutische Leistungen aufgewendet. Die Pro-Kopf-Ausgaben in Brandenburg beliefen sich auf 3.956 Euro, während Berlin 3.755 Euro pro versicherte Person ausgab. Diese Kosten stiegen im Vergleich zu 2013 um fast 40 Prozent in Brandenburg und um 38 Prozent in Berlin. Die Hauptstadtregion ist überproportional belastet, was ein Warnsignal für die Politik ist, die drohende Kostenexplosion entschlossen zu adressieren. Experten sehen mehrere Ursachen für die explodierenden Ausgaben, darunter die demografische Entwicklung, neue teure Behandlungsmethoden und patentgeschützte Medikamente sowie einen wachsenden Fachkräftemangel. Ohne strukturelle Reformen drohen explodierende Beiträge für Versicherte, Leistungskürzungen und eine Belastung, die das System kaum mehr tragen kann. Die 21 Milliarden Euro, die in der Hauptstadtregion aufgewendet wurden, sind ein Weckruf für eine ehrliche Debatte über die Zukunft der GKV.
Mehr dazu auf: https://www.berliner-kurier.de Explodierende Gesundheitskosten: Jeder fünfte Euro geht für Pillen drauf! – Berliner Kurier