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Der GKV-Spitzenverband warnt vor stärker steigenden Kassenbeiträgen zum Jahreswechsel. Die Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer betonte, dass die Krankenkassen im kommenden Jahr einen drastischen Erhöhungsdruck haben und keine Reserven mehr zur Verfügung stehen, um Beitragssteigerungen zu vermeiden oder abzumildern.
Zu den bereits beschlossenen Erhöhungen gehören die IKK classic, die ihren Zusatzbeitrag von 2,19 auf 3,4 Prozent anhebt, und die Knappschaft, die ihren Zusatzbeitrag von 2,7 auf 4,4 Prozent erhöht. Auch der Verwaltungsrat der AOK Nordwest hat eine Erhöhung beschlossen, wodurch der individuelle Zusatzbeitrag von 1,89 Prozent auf 2,79 Prozent steigen wird. Insgesamt liegt der Zusatzbeitrag der AOK Nordwest dann bei 17,39 Prozent.
Weitere Krankenkassen haben ähnliche Erhöhungen beschlossen oder planen. Die IKK – Die Innovationskrankenkasse belässt ihren individuellen Zusatzbeitrag bei 3,1 Prozent und wird insgesamt einen Beitrag von 17,1 Prozent haben. Diese Erhöhungen überschreiten in vielen Fällen den von der Bundesregierung geplanten Durchschnitt von 2,5 Prozent deutlich.
Pfeiffer warnte, dass die anstehenden Beitragssatzerhöhungen die finanzielle Belastbarkeit der Versicherten und Arbeitgebenden zunehmend an ihre Grenzen bringen. Die Politik scheine sich an steigende Zusatzbeitragssätze für Millionen gesetzlich Versicherte und ihre Arbeitgebenden gewöhnt zu haben, nimmt sie diese doch anscheinend gleichmütig hin.
Die Entscheidungen der Verwaltungsräte der verschiedenen Krankenkassen werden in den kommenden Tagen bekannt gegeben. Spannend sind die Entscheidungen der AOKen in Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg sowie der Techniker Krankenkasse, die am Mittwoch über den Zusatzbeitrag entscheiden werden.
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