https://www.aerzteblatt.de berichtet:
Die Zufriedenheit der gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland mit dem Gesundheitssystem zeigt sich gemischt. Eine Versichertenbefragung des GKV-Spitzenverbandes, die im Magazin „90 Prozent“ publiziert wurde, zeigt, dass 45 Prozent der Befragten „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit dem Gesundheitssystem sind. Dies stellt einen Abwärtstrend im Vergleich zu den Vorjahren dar. Die Bewertung der Krankenkassen fällt positiver aus: 67 Prozent der Befragten bewerten ihre Krankenkasse als „sehr gut“ oder „gut“. Die Sicherung des solidarischen Krankenversicherungssystems wird von 83 Prozent der Befragten geschätzt. Die Versicherten sind grundsätzlich zufrieden mit der ambulanten Versorgung, sehen jedoch Defizite in einigen organisatorischen Bereichen. Die hausärztliche Versorgung wird von 68 Prozent der Befragten als „sehr gut“ oder „gut“ bewertet. Besonders ältere Menschen und ländliche Regionen zeigen eine hohe Zufriedenheit. 93 Prozent der Befragten hatten im vergangenen Jahr mindestens einen Kontakt mit einer hausärztlichen Praxis, wobei die durchschnittliche Zahl der Kontakte sechs pro Jahr übersteigt. Die Zufriedenheit mit fachärztlichen Praxen ist ebenfalls hoch: 88 Prozent der Befragten suchten im vergangenen Jahr eine fachärztliche Praxis auf, wobei die durchschnittliche Zahl der Kontakte sieben lag. 67 Prozent der Befragten sind mit ihrer behandelnden Fachärztin oder dem Facharzt „vollkommen zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Die durchschnittliche Terminwartezeit betrug zehn Tage und ist abhängig von der Fachrichtung. Während Fachbereiche wie HNO oder Orthopädie kürzere Wartezeiten bieten, erreichen Bereiche wie Kardiologie oder Radiologie Spitzenwerte von bis zu 50 Tagen. 31 Prozent der Befragten empfinden die Wartezeiten als zu lang. In Hausarztpraxen dauerte das Gespräch im Schnitt 13 Minuten, in fachärztlichen Praxen 16 Minuten. 77 Prozent empfinden die Gesprächsdauer als ausreichend, 23 Prozent als zu kurz. 20 Prozent der Befragten bewerten die Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzten als schlecht, was zu Doppeluntersuchungen und verzögerten Behandlungen führte. Die Befragung wurde von dem Marktforschungsunternehmen Management Consult Dr. Eisele & Dr. Noll im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes durchgeführt und umfasste 4.000 Personen, davon 3.512 GKV-Versicherte.
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