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Für das Jahr 2025 erwarten viele private Krankenversicherer (PKV) deutliche Prämienerhöhungen. Der PKV-Verband geht davon aus, dass bei rund zwei Drittel der 8,7 Millionen Vollversicherten im Schnitt eine Erhöhung um etwa 18 Prozent erfolgen wird. Die Hauptursache für diese Anhebungen sind die gestiegenen Leistungsausgaben in der PKV, die sich im Jahr 2023 um 13,5 Prozent erhöhten. Im ersten Halbjahr 2024 legten die Ausgaben für die ambulante Versorgung um 5,7 Prozent zu, bei der Krankenhausversorgung um 6,7 Prozent und im zahnmedizinischen Bereich um 6,3 Prozent. „Hauptkostentreiber sind die Behandlungen im Krankenhaus“, betont PKV-Verbandsdirektor Dr. Florian Reuther. Neben den Behandlungen im Krankenhaus tragen auch die gestiegenen Tarifgehälter in der Krankenpflege und höhere gesetzliche Mindestvorgaben zum Pflegepersonal zu den erhöhten Kosten bei. Die einzelnen Versicherer haben noch keine offizielle Stellungnahme abgegeben, aber es wird erwartet, dass auch der Marktführer Debeka mit 2,5 Millionen Vollversicherten Prämienerhöhungen einführen wird. Die Kundinnen und Kunden werden ab Mitte Oktober informiert. Die meisten PKV-Anbieter passen die Prämien zum 1. Januar an, manche wie die DKV zum 1. April. Dies führt dazu, dass nach Jahren ohne oder mit moderaten Erhöhungen die Prämien sprunghaft steigen – so wie im kommenden Jahr. Die PKV betont, dass trotz der sprunghaften Beitragssteigerungen die Prämien in den vergangenen Jahren weniger stark gestiegen sind als in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Die Prämien in der PKV stiegen im Schnitt jährlich um 4,0 Prozent, in der GKV um 4,5 Prozent. Der Durchschnittsbeitrag aller erwachsenen PKV-Versicherten wird nach der Erhöhung 623 Euro im Monat betragen. Im Vergleich dazu liegt der Durchschnittsbeitrag in der GKV 2025 für einen Durchschnittsverdiener bei 711 Euro. Die Zunahme der Beitragsbelastung wird teilweise dadurch relativiert, dass das durchschnittliche Einkommen der Versicherten zugenommen hat. „Der Anteil des Einkommens, welches für Gesundheit ausgegeben wird, hat gleichwohl zugenommen, was in einer alternden Bevölkerung, bei medizinisch-technischem Fortschritt und gegenüber anderen Branchen vergleichsweise geringen Möglichkeiten, Produktivitätssteigerungen zu erzielen, gut erklärbar ist“, schreibt WIP-Leiter Dr. Frank Wild.
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