https://www.tichyseinblick.de berichtet:
Die Pflegeversicherung in Deutschland steht vor erheblichen Finanzierungsproblemen, die zu einer drohenden Zahlungsunfähigkeit führen könnten. Laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) sind die Reserven der Pflegeversicherung aufgebraucht, und eine Erhöhung der Beiträge um 0,25 bis 0,3 Punkte wird notwendig, um die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Diese Erhöhung ist unerwartet hoch und wird auch deshalb notwendig, weil Regierungskreise mit einer längeren Phase der Regierungsbildung ab Herbst 2025 rechnen und das zusätzliche Geld bis zum Frühjahr 2026 ausreichen muss[1].
Der Beitragssatz für die Pflegeversicherung liegt derzeit bei 3,4 Prozent, wobei Menschen ohne Kinder 4 Prozent zahlen. Es gibt auch Abschläge für Familien mit mehreren Kindern unter 25 Jahren. Die Versicherten dürften im kommenden Jahr teurer werden, da auch bei der gesetzlichen Krankenversicherung eine Beitragssteigerung um 0,7 Prozentpunkte erwartet wird. Dies würde für einen Beschäftigten mit einem Bruttoeinkommen von 3500 Euro eine Mehrbelastung von 17,50 Euro im Monat oder 210 Euro im Jahr bedeuten[1].
Die Bundesregierung hat zugesagt, dass die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen sich auch in Zukunft auf die Zahlung der Leistungen verlassen können. Gesundheitsminister Karl Lauterbach betonte, dass die Bundesregierung den Finanzbedarf der Pflegeversicherung im Blick hat und den Beitragssatz oder andere Regelungen anpasst, um sicherzustellen, dass die Pflegeversicherung genug Geld hat[5].
Trotz der gestiegenen Beiträge ist die Finanzierung der Kosten für die Kranken- und Pflegeversicherung für das laufende Jahr nicht gesichert. Die gesetzlichen Krankenversicherungen haben ihre Beitragssätze um 0,8 Punkte auf 17,1 Prozent des Bruttolohns erhöht, während die sozialen Pflegeversicherungen ihre Beitragssätze um 0,2 Punkte auf 3,6 Prozent erhöht haben. Der Chef der Krankenkasse DAK, Andreas Storm, und Anne-Kathrin Klemm von der BKK warnen vor der Unausreichlichkeit dieser Maßnahmen, da die zusätzlichen Einnahmen nur knapp nach der Bundestagswahl reichen würden[1][5].
Die finanzielle Lage der sozialen Pflegeversicherung ist äußerst angespannt, da dem Staat Kosten für versicherungsfremde Leistungen auferlegt wurden, wie die fünf Milliarden Euro für Covid-Tests, die die Heime bereitstellen mussten. Der Kreis der Empfänger ist größer geworden, und die Leistungen sind ausgeweitet worden. Die Zahl der Menschen, die Leistungen erhalten, stieg von 2022 auf 2023 um rund 360.000 auf 5,2 Millionen – eine Steigerung von etwa sieben Prozent[1][5].
Mehr dazu auf: https://www.tichyseinblick.de Kranken- und Pflegeversicherung: Wenn der Eimer ein Loch hat – Tichys Einblick