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Die finanzielle Belastung der Apotheken in Deutschland nimmt weiter zu, trotz eines milliardenschweren Beitrags zur Stabilisierung der Krankenkassenfinanzen. Die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen steigen weiter, während die Zahl der Apotheken kontinuierlich schrumpft. Besonders in ländlichen Regionen droht ein Versorgungsproblem, da Apothekenschließungen oft nicht durch neue Betriebe kompensiert werden können. Der erhöhte Kassenabschlag auf 2 Euro pro abgegebener Packung eines GKV-Arzneimittels hat den Apotheken zusätzliche 310 Millionen Euro abverlangt, was den Gesamtabschlag auf 1,13 Milliarden Euro im vergangenen Jahr summierte. Die Arzneimittelausgaben der Krankenkassen stiegen um 9,7 Prozent, während die Zahl der verordneten GKV-Arzneimittel nur um 1,6 Prozent zunahm. Dies zeigt, dass die steigenden Kosten nicht durch eine erhöhte Abgabemenge verursacht werden, sondern auf andere Faktoren wie den Preisauftrieb durch neue, innovative Arzneimittel und Rabattverträge zurückzuführen sind. Apotheken stehen unter erheblichem wirtschaftlichen Druck, da ihre Einnahmesituation angespannt bleibt und Personal- und Betriebskosten steigen. Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Thomas Dittrich, betont, dass Apotheken nicht für die steigenden Arzneimittelkosten der Krankenkassen verantwortlich seien. Stattdessen sei die Frage zu stellen, warum ausgerechnet jene Betriebe, die Patienten in der Anwendung dieser teuren Therapien beraten und betreuen, durch anhaltende Sparmaßnahmen geschwächt werden. Die stetige Reduzierung der Apothekenzahl ist eine logische Konsequenz dieser Entwicklung. Die flächendeckende Versorgung gerät damit zunehmend unter Druck. Eine nachhaltige Finanzierungsstrategie für die Arzneimittelversorgung, die alle Akteure des Gesundheitswesens einbezieht, wäre erforderlich, um die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken zu sichern und die flächendeckende Arzneimittelversorgung auch in Zukunft zu gewährleisten.
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