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Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) hat am 17. Dezember 2024 die Ergebnisse ihres Stresstests 2024 für Versicherungsunternehmen veröffentlicht. Demnach haben sich die europäische Versicherungsbranche und die sieben deutschen Versicherungsgruppen in dem betrachteten Stressszenario als grundsätzlich robust erwiesen.
Das Stressszenario des EIOPA-Stresstests 2024 umfasst eine Verschärfung der geopolitischen Lage, die zu einem Zins- und Inflationsanstieg sowie weiteren Verwerfungen am Kapitalmarkt führt. Dies hätte einen deutlichen Rückgang der Solvenzquoten zur Folge, wovon auch die deutschen Gruppen betroffen wären. Trotzdem bestätigen die deutschen Teilnehmer den europäischen Gesamteindruck der Robustheit der Versicherungsbranche.
„Die Versicherer sind aber auch in diesem Stressszenario robust aufgestellt“, sagt Julia Wiens, BaFin-Exekutivdirektorin für Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht. Die Solvenzsituation der Versicherer habe sich durch den Zinsanstieg in den vergangenen Jahren verbessert. Auch die Maßnahmen für langfristige Garantien (Long Term Guarantee – LTG) zeigten die intendierte antizyklische Wirkung.
Der EIOPA-Stresstest enthielt auch eine Liquiditätsbetrachtung, an der insgesamt 132 Unternehmen beteiligt waren. Die Ergebnisse belegen, dass auch die einbezogenen deutschen Unternehmen im Falle des Stressszenarios über ausreichend liquide Mittel zur Deckung ihres Liquiditätsbedarfs verfügen.
In den Stresstest einbezogen waren vier Einzelunternehmen und 44 große europäische Versicherungsgruppen, darunter sieben Versicherungsgruppen aus Deutschland (Allianz, Münchener Rück, HDI, R+V, Debeka, Versicherungskammer Bayern und Viridium).
„Die Ergebnisse des Stresstests zeigen, dass die Versicherungsbranche ihre Verpflichtungen auch unter Stress erfüllen kann“, sagt Wiens. Gleichzeitig verdeutlichten die Ergebnisse, dass einzelne Teilnehmer deutlich stärker von dem betrachteten Szenario betroffen wären als andere.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen. „Die Ergebnisse unterstreichen, dass Versicherer auch in Extremsituationen ein verlässlicher Partner für ihre Kundinnen und Kunden bleiben“, bewertet GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Das von EIOPA unterstellte Szenario umfasst den gleichzeitigen Eintritt von überdurchschnittlich hoher Inflation, sehr niedrigem Wirtschaftswachstum und geopolitischen Spannungen.
Der Stresstest simuliert umfassende Auswirkungen auf private Haushalte, Unternehmen und den Finanzsektor. Hohe Zinsen, sinkende Immobilienwerte und erhöhte Volatilität führen demnach zu Vermögensverlusten, während steigende Kreditkosten die Refinanzierung erschweren. „Dieses außergewöhnliche Szenario ist mit einer extrem niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit von weniger als 0,03 Prozent verbunden. Ein Ereignis, das also theoretisch nicht mal alle 3.000 Jahre eintritt“, erklärt Asmussen[3].
Mehr dazu auf: https://www.cash-online.de EIOPA veröffentlicht neue Stresstestergebnisse: „Die Versicherer sind robust aufgestellt“