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https://www.br.de berichtet:

Gesetzlich Krankenversicherte müssen sich im kommenden Jahr auf spürbare Beitragserhöhungen einstellen. Experten des sogenannten Schätzerkreises haben errechnet, dass der Zusatzbeitrag im kommenden Jahr im Schnitt um 0,8 auf 2,5 Prozentpunkte angehoben werden muss. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung ist eine rechnerische Maßzahl, die nicht direkt auf den Beitrag durchschlägt, den jeder einzelne Versicherte zahlt. Er spiegelt jedoch wider, welchen Beitragssatz alle Kassen im Schnitt rechnerisch verlangen müssen, um ihre Ausgaben zu decken.

Der Zusatzbeitrag wird rechnerisch auf den allgemeinen Beitragssatz aufgeschlagen, der 2015 bei 14,6 Prozent festgelegt wurde. Einige Kassen haben in der Vergangenheit keinen Zusatzbeitrag verlangt, aber inzwischen nehmen alle Kassen Zusatzbeiträge in unterschiedlicher Höhe.

Wenn eine Kasse nächstes Jahr 17,1 Prozent vom Bruttolohn ihrer Versicherten abzieht, liegt sie damit theoretisch genau im Durchschnitt. Denn sie schlägt auf 14,6 Prozent allgemeinen Beitragssatz einen Zusatzbeitrag von 2,5 Prozent auf, den der Schätzerkreis für notwendig hält, um die Ausgaben zu decken. Bisher liegt dieser Zusatzbeitrag bei 1,7 Prozent, er soll also um 0,8 Prozent erhöht werden.

Die tatsächliche Höhe des Beitrags, den ein Versicherter zahlt, hängt von der jeweiligen Krankenkasse ab und von der Entscheidung, mit welchem Beitragssatz sie ins nächste Jahr gehen. Eine Erhöhung um 0,8 Prozentpunkte bei einem Einkommen von 3.000 Euro brutto im Monat würde rechnerisch zwölf Euro weniger netto bedeuten.

Die Krankenkassen berichten, dass ihre Ausgaben in allen wichtigen Bereichen schneller steigen als die allgemeine Teuerung, insbesondere in den Bereichen Krankenhaus und Arzneimittel. Gleichzeitig steigen die Einnahmen nicht mehr so schnell wie in der Vergangenheit. Die Krankenkassenverbände kritisieren, dass die Politik ihnen Aufgaben auferlegt, die eigentlich aus Steuergeld bezahlt werden müssten. Sie fordern daher deutliche höhere Zuschüsse aus dem Steuertopf und effizientere Strukturen im Gesundheitssystem.

Ein Wechsel zu einer günstigeren Kasse kann Geld sparen, aber es gibt auch Nachteile, wie z.B. unterschiedliche Leistungen und Antragsverfahren. Die private Krankenversicherung steht nicht wesentlich besser da, da auch dort deutliche Prämienerhöhungen erwartet werden.

Mehr dazu auf: https://www.br.de BR24live: Krankenkassen-Beiträge steigen – Lauterbach informiert | BR24