https://www.versicherungsbote.de berichtet:
Der jüngste EU-Gipfel hat ein klares Signal gesendet: Die Versicherungswirtschaft spielt eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung der europäischen Kapitalmarktunion, der sogenannten Savings- and Investmentunion (SIU). Die Staats- und Regierungschefs betonten, dass die Rahmenbedingungen für europäische Versicherer im globalen Wettbewerb verbessert werden müssen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) begrüßt diese Positionierung ausdrücklich, da Versicherer nicht nur Wirtschaft und Infrastruktur finanzieren, sondern auch Unternehmen internationale Aktivitäten ermöglichen und Bürgerinnen und Bürger im Alter sichern.
Der GDV betont, dass die Anerkennung der zentralen Rolle der Versicherer durch den Europäischen Rat ein starkes Signal ist. Er fordert nun die Schaffung europäischer Vorsorgemöglichkeiten und den erleichterten Zugang zu bewährten Produkten. Die SIU zielt darauf ab, den europäischen Kapitalmarkt zu stärken, Investitionen zu mobilisieren und Geldanlagen für Privatpersonen attraktiver zu gestalten. Eine tragende Säule dieses Vorhabens ist die Modernisierung der europäischen Altersvorsorge.
Der GDV kritisiert jedoch das Pan-European Pension Product (PEPP) für seine strenge regulatorische Ausgestaltung und geringe Flexibilität, die eine breite Akzeptanz bei den Verbrauchern erschweren. Er plädiert dafür, die Weiterentwicklung des PEPP auf bestehenden, bewährten Altersvorsorgelösungen aufzubauen, um unterschiedliche nationale Gegebenheiten und Verbraucherbedürfnisse zu berücksichtigen.
Ein weiterer Knackpunkt ist die steuerliche Behandlung von Altersvorsorgeprodukten auf europäischer Ebene. Eine einheitliche Lösung innerhalb der EU gilt als kaum umsetzbar. Der GDV plädiert daher für einen pragmatischen Ansatz, bei dem nationale Steueranreize gezielt in die europäische Strategie eingebunden werden, um private Vorsorgemodelle flächendeckend in Europa zu etablieren und die Beteiligung der Bevölkerung zu erhöhen[3].
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