Beitrag teilen

https://www.aerztezeitung.de berichtet:

Die höhere Vergütung, die private Krankenversicherer (PKV) im Vergleich zu den gesetzlichen Krankenkassen zahlen, hat den Praxen der niedergelassenen Ärzte im Jahr 2023 durchschnittlich ein Umsatzplus von 73.839 Euro gebracht – 9.789 Euro oder 15,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dies zeigt die aktuelle Untersuchung „Mehrumsatz und Leistungsausgaben von PKV-Versicherten“ des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) in Köln.

Der ambulante ärztliche Bereich profitiert am stärksten von dem PKV-Mehrumsatz. Im Jahr 2023 betrug dieser 14,5 Milliarden Euro, was 14,2 Prozent mehr als 2022 war. Davon entfallen 8 Milliarden Euro auf die ambulant-ärztliche Versorgung, was sie mit 31,7 Prozent auch den größten Leistungsposten in der PKV darstellt.

Die hohen Ausgabensteigerungen der PKV-Versicherten sind zum überwiegenden Teil durch eine stärkere Inanspruchnahme ambulant-ärztlicher Leistungen und die Abrechnung zu höheren GOÄ-Steigerungssätzen erklärbar. Zudem seien bei einigen Leistungen pandemiebedingte Nachholeffekte auszugehen.

Der Mehrumsatz des ambulant-ärztlichen Bereichs liegt etwa beim 2,3-Fachen der hypothetischen GKV-Vergütung. Dieser Effekt wird vor allem als Resultat eines Preiseffekts gesehen.

Im stationären Sektor spielt der Mehrumsatz keine große Rolle, vor allem wegen des einheitlichen Vergütungssystems. Er belief sich 2023 auf 0,4 Milliarden Euro. Laut den WIP-Autoren schlägt sich hier auch die Tatsache nieder, dass Privatversicherte seltener als GKV-Patienten im Krankenhaus versorgt werden.

Der Mehrumsatz in der zahnärztlichen Versorgung belief sich 2023 auf 3 Milliarden Euro, bei den Arznei- und Verbandsmitteln sowie bei Heilmitteln waren es jeweils 1,1 Milliarden Euro, 0,6 Milliarden Euro bei den Hilfsmitteln.

Der Anteil der Ausgaben durch PKV-Versicherte, gemessen an den PKV- und GKV-Ausgaben insgesamt, übersteigt in allen Sektoren den Bevölkerungsanteil der PKV-Versicherten von 10,4 Prozent. Am höchsten ist der Finanzierungsanteil der PKV-Versicherten mit 22,6 Prozent in der zahnärztlichen Versorgung, gefolgt von der ambulant-ärztlichen Versorgung mit 21,4 Prozent und den Heilmitteln mit 17,1 Prozent[2][3].

Mehr dazu auf: https://www.aerztezeitung.de PKV-Vergütung bringt Praxen knapp 74.000 Euro zusätzlich – Ärzte Zeitung