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Die Krankenkassenbeiträge in Deutschland werden im kommenden Jahr voraussichtlich deutlich steigen. Der sogenannte Schätzerkreis, ein Gremium aus Fachleuten der Krankenkassen, des Bundesamts für Soziale Sicherung und des Gesundheitsministeriums, hat eine rechnerisch notwendige Anhebung des Zusatzbeitrags der Kassen um 0,8 Prozentpunkte auf durchschnittlich 2,5 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens ermittelt. Dieser Anstieg wird aufgrund der angespannten Finanzlage der Kassen und steigender Ausgaben für Krankenhäuser und Medikamente notwendig sein. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach betont, dass das deutsche Gesundheitssystem das teuerste in Europa ist und dass es in vielen Bereichen nicht effizient ist. Er sieht die Notwendigkeit der Krankenhausreform, um die Finanzierung der Kliniken auf eine neue Grundlage zu stellen. Die Kritik an den geplanten Beitragserhöhungen ist groß. Verbände und Oppositionsparteien werfen der Politik vor, die finanzielle Belastbarkeit der Versicherten und Arbeitgebenden zu gefährden. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV), kritisiert, dass die Gesundheitspolitik der sich immer schneller drehenden Beitragsspirale tatenlos zuschaut. Versicherte haben verschiedene Möglichkeiten, mit den steigenden Kosten umzugehen. Einige Experten empfehlen, Preise zu vergleichen, um günstigere Krankenversicherungen zu finden. Andere sehen in einer möglichen Privatversicherung eine Option, obwohl dies für Menschen mit Vorerkrankungen oft nicht möglich ist. Die politische Reaktion auf die Kritik ist unterschiedlich. Lauterbach weist Vorwürfe der Untätigkeit zurück und betont, dass sieben Gesetze im parlamentarischen Verfahren sind, darunter die Krankenhausreform, die an diesem Donnerstag beschlossen werden soll. Die Kritik bleibt jedoch groß, und es wird erwartet, dass die Politik nachhaltige Lösungen finden muss, um die Kostenentwicklung zu dämpfen.
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