https://www.br.de berichtet:
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in Deutschland basiert auf dem Solidaritätsprinzip, das die Finanzierung und Leistungsvergabe der GKV prägt. Hier sind die Hauptaspekte des Solidaritätsprinzips in der GKV zusammengefasst:
### Finanzierung und Beitragshöhe
– **Solidarische Finanzierung**: Die Beiträge für die GKV werden nach der individuellen finanziellen Leistungsfähigkeit bemessen, unabhängig von Alter, Geschlecht und Gesundheitsstatus[1][2][5].
– **Beitragssatz**: Die Beiträge richten sich nach einem Prozentsatz des Arbeitsentgelts, wobei der Beitragssatzpunkt Einnahmen von 17,9 Milliarden Euro entspricht[5].
### Leistungsanspruch und Bedarfsprinzip
– **Bedarfsprinzip**: Der Anspruch auf medizinische Leistungen richtet sich nach dem individuellen medizinischen Bedarf und nicht nach der Höhe der gezahlten Beiträge[2][4].
– **Einheitlicher Leistungskatalog**: Alle Versicherten haben Anspruch auf den gleichen Leistungskatalog, der durch den gesetzlichen Rahmen vorgegeben ist[1].
### Solidarische Elemente
– **Familienmitversicherung**: Nicht erwerbstätige Familienmitglieder (Ehegatten und Kinder) sind beitragsfrei mitversichert, was den sozialen Ausgleich zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien ergänzt[2][4].
– **Risikostrukturausgleich**: Der Risikostrukturausgleich sorgt dafür, dass die Einkommensunterschiede der Mitglieder und die zu tragenden Krankheitslasten gleichmäßig auf die Krankenkassen verteilt werden[1].
### Probleme und Kritik
– **Versicherungsfremde Leistungen**: Die Diskussion um „versicherungsfremde Leistungen“ ist umstritten, da verschiedene Definitionen und Berechnungen existieren. Die Ausgaben für solche Leistungen liegen zwischen vier und 54 Milliarden Euro[5].
– **Zuschuss aus Steuermitteln**: Der Bund zahlt seit 2004 einen Zuschuss aus Steuermitteln an die Krankenkassen, der derzeit 14,5 Milliarden Euro beträgt. Dieser Zuschuss soll die Unterfinanzierung der Krankenkassen für Bürgergeld-Empfänger ausgleichen[5].
Insgesamt zeigt sich, dass das Solidaritätsprinzip in der GKV ein komplexes System darstellt, das sowohl soziale Ausgleichsmöglichkeiten bietet als auch Herausforderungen und Kritikpunkte aufweist.
Mehr dazu auf: https://www.br.de Kassenbeiträge: Wer wird mitfinanziert – und was macht das aus? – Bayerischer Rundfunk