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Kritik an der Methodik
Der Artikel kritisiert die Methodik des aktuellen Stiftung Warentest-Tests zur privaten Krankenversicherung (PKV) scharf, da zwei Drittel der Tarife als „nicht empfehlenswert“ eingestuft wurden, obwohl viele davon bis 2019 noch als Testsieger galten. Die Gründe für diese drastischen Abweichungen liegen laut dem Artikel vor allem darin, dass die Stiftung Warentest
- langfristige Preisentwicklung und Beitragsstabilität kaum berücksichtigt,
- stattdessen kurzfristige Preisvorteile und einen Mindestleistungsumfang auf dem Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) als Maßstab anlegt.
Dabei bleiben typische PKV-Leistungen, die über das GKV-Niveau hinausgehen, unerwähnt, wie etwa:
- freie Arzt- und Krankenhauswahl,
- Kostenerstattung für nicht rezeptpflichtige Medikamente,
- weltweite Behandlungskostenübernahme.
Folgen für Versicherte
Der Test führt dazu, dass viele langjährig bewährte Tarife als ungeeignet gelten, was Versicherte vor Probleme stellt:
- Ein Wechsel zu den neu empfohlenen Tarifen ist wegen Gesundheitsprüfungen, des Eintrittsalters und des Verlusts von Altersrückstellungen oft nicht ohne Weiteres möglich.
- Besonders günstige Tarife weisen oft eine unterkalkulierte Preisstruktur auf, die kurzfristig niedrig erscheint, langfristig jedoch zu erheblichen Beitragserhöhungen führt.
- Auch „junge“ Tarife, die ältere Tarife ersetzen, führen ohne Risikoausgleich zu steigenden Beiträgen.
Langfristige Bewertungsempfehlung
Ein Beispiel illustriert, dass ein für 2025 empfohlener ARAG-Neutarif trotz niedriger Beiträge langfristig kaum stabil sein kann, da vergleichbare ältere Tarife deutlich teurer sind. Der Artikel empfiehlt daher:
- Bewertung von PKV-Tarifen über mindestens 25 Jahre,
- genaue Analyse des Kleingedruckten, um versteckte Selbstbehalte und Leistungseinschränkungen zu erkennen,
- regelmäßige Prüfung bestehender Verträge.
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Hinter dem PKV-Vergleich der Stiftung Warentest verbirgt sich ein Skandal – FOCUS Online