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Ralf Hermes, der Vorstand der Innovationskasse (IKK), hat vorgeschlagen, dass gesetzlich Versicherte für Facharzt-Behandlungen eine zusätzliche private Krankenversicherung abschließen könnten. Der Vorschlag sieht vor, dass der Versicherte eine fachärztliche Versorgung bis zu einem Selbstbehalt von 2.000 Euro wählt. Bis zu dieser Grenze übernimmt die gesetzliche Versicherung keine Behandlungskosten. Als Belohnung könnte die Kasse dem Versicherten einen Bonus von 600 Euro auszahlen, den er in eine private Zusatzversicherung für Facharzttermine investieren könnte. In dieser Zusatzversicherung würde er wie ein Privatpatient behandelt.
Christian Monke, Leiter für Ratings Gesundheit und Private Risiken beim Analysehaus Franke und Bornberg, äußerte sich skeptisch. Er fragte, ob der Selbstbehalt für alle Fachärzte gelten soll und ob er dauerhaft oder nur bei einer Erstbehandlung greift. Auch bei ambulanten Operationen und chronischen Erkrankungen sei die fachärztliche Behandlung alternativlos, was keine Steuerungswirkung biete. Monke favorisierte Primärarztmodelle, bei denen der Hausarzt als Lotse fungiert und bei Bedarf eine Überweisung zum Facharzt ausstellt.
Der PKV-Verband unterstützte den Vorschlag und betonte, dass die Private Krankenversicherung bereits nachhaltige Lösungen für gesetzlich Versicherte als Zusatzversicherung anbietet. Der Bundesgesundheitsministerium wies den Vorstoß jedoch zurück, da dieser nicht zur Debatte stehe. Es bleibt abzuwarten, ob die Debatte weitergeht.
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