https://www.finanzwelt.de berichtet:
Krankenversicherte in Deutschland müssen im kommenden Jahr mit höheren Kosten rechnen. Die gesetzliche Krankenversicherung wird den Höchstbeitragssatz und die Zusatzbeiträge erhöhen, und auch private Krankenversicherer haben deutliche Prämiensteigerungen angekündigt. Trotz dieser Erhöhungen haben Versicherte die Möglichkeit, sich einen günstigeren Anbieter zu suchen und bestimmte Leistungen über Zusatzversicherungen abzudecken. Laut den Tarifberechnungen des unabhängigen Analysehauses Morgen & Morgen (M&M) zeigen sich deutliche Trends im Markt der privaten Krankenversicherungen (PKV). Angestellte sind die größten Nachfrager nach neuen PKV-Tarifen, mit einem Anteil von 20 Prozent an allen M&M-Tarifberechnungen für PKV und PKV-Zusatz im bisherigen Jahresverlauf. Beamte folgen mit 16,8 Prozent, während Freiberufler mit 15,8 Prozent (2024: 15,5 Prozent) die drittstärkste Nachfragegruppe bilden. Mehr als 90 Prozent der Deutschen sind gesetzlich krankenversichert, aber immer mehr schließen private Zusatzversicherungen ab, um Leistungen abzudecken, die von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht oder nur teilweise übernommen werden. Laut dem PKV-Verband erreichte die Zahl der Zusatzversicherungen einen Rekordwert von knapp 30 Millionen. Im Bereich der Zusatzversicherungen gibt es auch Bewegung im Markt. Zahnzusatzversicherungen bleiben die beliebteste Extra-Absicherung, aber ihr Anteil an Tarifberechnungen sank von 42,3 Prozent vor zwei Jahren auf 41,1 Prozent. Dagegen verzeichneten Zusatzleistungen für die stationäre Versorgung im Krankenhaus einen Nachfrageanstieg auf 19,4 Prozent, das Pflegetagesgeld auf 10,2 Prozent und ambulante Zusatzversicherungen auf 7,5 Prozent. Um bei den Prämien für eine private Krankenversicherung zu sparen, ist die Höhe der Selbstbeteiligung ein adäquates Mittel. Die meistgewählte Selbstbeteiligungshöhe liegt zwischen 400 und 500 Euro. Der Anteil der Tarifberechnungen mit dieser Selbstbeteiligung sank von 47 Prozent vor zwei Jahren auf 40 Prozent, während der Anteil an Tarifberechnungen ganz ohne Selbstbeteiligung von 18,9 Prozent im Jahr 2022 auf 20,7 Prozent stieg. Viele Menschen priorisieren eine umfängliche Absicherung ohne finanzielles Risiko über niedrigere laufende Prämien. Zusammengefasst zeigt sich, dass Versicherte trotz der Erhöhungen in den Kosten nach besseren Absicherungsmöglichkeiten suchen und dabei die Nutzung von Zusatzversicherungen als effektives Mittel zur Deckung von Leistungen betrachten, die nicht durch die gesetzliche Krankenversicherung abgedeckt sind.
Mehr dazu auf: https://www.finanzwelt.de JDC Trendbarometer: Bewegung im PKV-Markt – Finanzwelt