https://www.aerzteblatt.de berichtet:
Die privaten Krankenversicherungen (PKV) in Deutschland planen erhebliche Beitragserhöhungen, insbesondere für ihren Standardtarif. Die durchschnittlichen Kosten für den Standardtarif werden ab dem 1. Juli 2024 von etwa 400 auf etwa 500 Euro pro Monat steigen, was einer Erhöhung von 25 Prozent entspricht. Diese Erhöhung resultiert aus den gestiegenen Leistungsausgaben, insbesondere im stationären Sektor. Die Hauptgründe sind die Anhebung der Landesbasisfallwerte um 4,4 Prozent und Nachforderungen der Krankenhäuser auf Pflegeentgelte aus den Vorjahren. Die Kosten für die Pflege im Krankenhaus stiegen zwischen 2021 und 2023 um 37,5 Prozent pro durchschnittlichem Pflegetag. Zudem wurden viele elektive Operationen nachgeholt, die aufgrund der COVID-19-Pandemie aufgeschoben worden waren. Der Standardtarif richtet sich an ältere Versicherte mit geringen finanziellen Mitteln und soll eine „soziale Schutzfunktion“ erfüllen. Er ist nicht frei wählbar und steht nur privat Versicherten innerhalb derselben Versicherung offen, wenn sie älter als 65 Jahre sind und ihre Vollversicherung vor 2009 abgeschlossen haben. Für privat Versicherte mit Einkommen unterhalb der Bemessungsgrenze der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) kann der Wechsel in den Standardtarif bereits ab 55 Jahren erfolgen. Der Höchstbeitrag für den Standardtarif berechnet sich aus der Beitragsbemessungsgrenze der GKV und beträgt in diesem Jahr 804,82 Euro. Ehepaare können maximal 150 Prozent des Höchstbeitrags zahlen, also höchstens 1.207,23 Euro. Diese Beitragserhöhung fügt sich in die allgemeine Beitragssteigerung von GKV und PKV ein. Bereits Anfang des Jahres waren die Beiträge bei zwei Dritteln der privat Versicherten um durchschnittlich 18 Prozent gestiegen. In diesem Jahr haben sich die Beiträge auf alle privat Versicherten bezogen bereits um zwölf Prozent erhöht, wobei die unterjährigen Beitragserhöhungen nicht mit eingerechnet sind.
Mehr dazu auf: https://www.aerzteblatt.de PKV erhöht Beiträge im Standardtarif um 25 Prozent – News – Deutsches Ärzteblatt