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Der Artikel ‚Noch mehr ans Ersparte‘ von Andreas Schmid diskutiert die finanzielle Situation der Pflegeversicherung und die Vorschläge der privaten Krankenversicherung, dass Versicherte mit ihrem Vermögen für Pflegekosten aufkommen sollen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach betonte, dass die Pflegeversicherung nicht insolvent ist, aber eine Schwäche bei den Einnahmen und hohe Ausgaben aufweist. Experten sehen die Finanzierung der Pflegeversicherung als gefährdet an.
Ein Gutachten der privaten Krankenversicherung (PKV) empfiehlt, dass Versicherte größtenteils selbst für die Pflegekosten aufkommen sollten. Demnach könnten mehr als 70 Prozent der Haushalte im Rentenalter eine stationäre Pflege über mehrere Jahre leisten, da sie im Schnitt über ein Netto-Vermögen von knapp 320.000 Euro verfügen (Immobilienvermögen eingerechnet). Die PKV argumentiert, dass dies den Haushalt der Pflegeversicherung und die Beitragszahler vor stärkeren Beitragssatzerhöhungen bewahren würde.
Der Sozialverband kritisiert diese Position. Michaela Engelmeier, Vorsitzende des Sozialverbands, argumentiert, dass die Anforderung, dass Pflegebedürftige mehr an ihr Erspartes heranziehen, ein fatales Signal wäre. Sie betont, dass die knapp fünf Millionen Menschen, die bereits unter enormem finanziellen und emotionalen Druck stehen, höhere Eigenanteile und steigende Beiträge nicht mehr tragen könnten.
Stattdessen fordert der Sozialverband eine ‚Bürgerversicherung‘, bei der alle Bürger, auch Beamte und Besserverdienende, einzahlen. Dies würde die Pflegekosten auf breitere Schultern verteilen und den Haushalt der Pflegeversicherung stärken, möglicherweise sogar Beitragssenkungen ermöglichen. Dieses Modell ist politisch immer wieder Thema und wurde von verschiedenen Parteien wie dem Bündnis Sahra Wagenknecht und der Linken unterstützt.
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