https://www.aok.de berichtet:
Die gesundheitliche und pflegerische Versorgung in Deutschland steht nach der Bundestagswahl vor mehreren Herausforderungen. Das deutsche Gesundheitssystem ist von Fachkräftemangel, demografischem Wandel und steigenden Kosten geprägt, was die Versorgung belastet. Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) verzeichnet für 2024 ein Defizit von mehr als sechs Milliarden Euro, was zu erhöhten Zusatzbeiträgen und einer finanziell angespannten Situation führt. Die Rücklagen der Kranken- und Pflegeversicherung liegen vielfach unter der gesetzlichen Mindestreserve, was ein historischer Tiefststand darstellt[2][5].
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind strukturelle Reformen im deutschen Gesundheitssystem notwendig. Die AOK Hessen hat ein Positionspapier vorgelegt, das unter anderem die Dynamisierung des Bundeszuschusses für versicherungsfremde Leistungen und die Reduzierung der Umsatzsteuer auf GKV-Leistungen vorschlägt. Zudem sollte der Beitragssatzanstieg durch kostendeckende Beitragspauschalen für Bürgergeldbeziehende gedämpft werden. Eine Abschaffung des Prüfquotensystems bei Krankenhausabrechnungen und eine erhöhte bundeseinheitliche Prüfquote könnten ebenfalls helfen, die Ausgaben zu reduzieren[5].
Die Krankenhausreform in Hessen zielt darauf ab, die Versorgungsstrukturen zu verbessern und die Qualität der medizinischen Versorgung zu erhöhen. Es ist jedoch wichtig, dass die noch offenen Rechtsverordnungen zügig kommen und die Qualitätsvorgaben nicht durch zu viele Ausnahmenregelungen verwässern. Die Finanzierung des notwendigen Transformationsfonds sollte über Steuermittel erfolgen, um die GKV nicht weiter zu belasten[5].
Insgesamt ist eine umfassende Reform des Gesundheitssystems erforderlich, um die Funktions- und Steuerungsfähigkeit des Systems wiederherzustellen und eine nachhaltige Verbesserung der Versorgung zu gewährleisten.
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