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https://www.medical-tribune.de berichtet:

Die Stiftung Warentest hat nach einem umfassenden Test von 1.245 Tarifkombinationen von 35 privaten Krankenversicherungen (PKV) nur 384 Tarife als empfehlenswert eingestuft. Die Untersuchung konzentrierte sich auf verschiedene Aspekte wie Arzt- und Krankenhausbehandlungen, Zahnersatz, Kinderwunsch, Psychotherapie, Reisen und Krankengeld. Julia Bönisch, Vorständin der Stiftung Warentest, kritisiert die Tarife für ihre vielen Lücken, insbesondere bei der Palliativpflege, ambulanter Psychotherapie und digitalen Anwendungen wie Ernährungs-Apps. Nur ein knappes Drittel der untersuchten Tarife bietet einen Rundumschutz. Der Unterschied zwischen dem günstigsten und teuersten Angestelltentarif auf der Empfehlungsliste beträgt mehr als 400 Euro im Monat, obwohl beide Tarife das Qualitätsurteil „sehr gut“ erhalten haben. Julian Chudoba, Testleiter, betont, dass mehr Beitrag nicht unbedingt mehr Risiken abdeckt. Die leistungsstärksten Tarife sind oft recht teuer, und der Preisaufschlag spiegelt selten den Umfang der zusätzlich abgesicherten Gesundheitsrisiken wider. Viele junge Leute scheinen die private Krankenversicherung aufgrund der vergleichsweise günstigen Tarife anzulocken, aber im Alter steigen die einkommensunabhängigen Beiträge stark an. Laut PKV-Verband stiegen die Beiträgeinnahmen in den letzten Jahren um durchschnittlich 3,1 % jährlich. Julia Bönisch warnt, die private Krankenversicherung könne zur existenzbedrohenden Kostenfalle werden, insbesondere für Angestellte und Selbstständige, die gut verdienen. Sie empfehlen die private Krankenversicherung nur für Beamte uneingeschränkt, da der Staat einen Großteil der Kosten im Alter übernimmt. Laut einer Umfrage zeigen sich 58 % der PKV-Versicherten zufrieden mit der Gesundheitsversorgung, 28 % bewerten sie mit „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“ [1].

Mehr dazu auf: https://www.medical-tribune.de Stiftung Warentest: Von 1.245 Privattarifen ist nur ein Drittel zu empfehlen – Medical Tribune