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Viele gesetzliche und private Krankenkassen haben angekündigt, ihre Beiträge im neuen Jahr deutlich zu erhöhen. Diese Erhöhungen sind aufgrund gestiegener Ausgaben im Gesundheitsbereich zurückzuführen. Hier sind die wichtigsten Punkte, die Versicherte beachten sollten, wenn sie über einen Wechsel der Krankenversicherung nachdenken:
### Gesetzliche Krankenkassen
– **Erhöhungen:** 22 gesetzliche Krankenkassen haben seit Mai 2024 Zusatzbeiträge erhöht, wobei 17 Kassen diese Erhöhungen bereits zu Beginn des Jahres durchgeführt haben. Insgesamt sind 7,6 Millionen Versicherte von diesen Erhöhungen betroffen.
– **Zusatzbeitrag:** Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen geht davon aus, dass der Zusatzbeitrag im Schnitt um weitere 0,6 Prozentpunkte angehoben wird.
– **Beispiel:** Die BKK Textilgruppe Hof hat den Zusatzbeitrag von 0,90 Prozent im Jahr 2023 auf 2,8 Prozent im Juli 2024 erhöht, was deutlich über dem vom Gesetzgeber empfohlenen Wert von 1,7 Prozent liegt.
### Private Krankenversicherungen
– **Erhöhungen:** Die privaten Krankenversicherungen (PKV) planen eine durchschnittliche Erhöhung der Prämien um 18 Prozent zum 1. Januar 2025. Rund zwei Drittel der 8,7 Millionen Vollversicherten sind betroffen.
– **Gründe:** Die Hauptgründe für die Beitragserhöhungen sind die gestiegenen medizinischen Leistungen, insbesondere die Behandlungen im Krankenhaus. Die Tarifgehälter in der Krankenpflege und die höheren Preise für Arzneimittel tragen ebenfalls dazu bei.
### Wechsel der Krankenversicherung
– **Einsparpotenzial:** Ein Wechsel der Krankenversicherung kann zu Einsparungen führen, insbesondere für Versicherte mit höherem Einkommen. Laut Finanztip-Berechnungen könnten Angestellte mit einem Bruttogehalt von 3.000 Euro im Jahr etwa 300 Euro sparen, während bei einem Einkommen von 5.000 Euro das Einsparpotenzial bereits bei 465 Euro im Jahr liegt.
– **Beratung:** Versicherte können bei einem Krankenkassenwechsel auch beratend unterstützt werden. Kassen zahlen bei einem Wechsel derzeit eine Aufwandspauschale in Höhe von bis zu 106,50 Euro.
Insgesamt sollten Versicherte ihre aktuellen Tarife prüfen und gegebenenfalls einen Wechsel in Betracht ziehen, um höhere Beiträge zu vermeiden. Eine transparente Überblicknahme über alle Alternativen und umfassende Informationen über die jeweiligen Vor- und Nachteile sind dabei unerlässlich.
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