https://www.stern.de berichtet:
Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) befinden sich in einer schwierigen finanziellen Lage. Das Defizit der Krankenkassen stieg im vergangenen Jahr auf 6,2 Milliarden Euro, was 700 Millionen Euro mehr als erwartet ist. Die Beiträge zur GKV sind bereits von 16,3 Prozent im Jahr 2023 auf durchschnittlich 17,5 Prozent zum Jahreswechsel gestiegen[1]. Die Chefin des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, fordert Union und SPD auf, bei den Koalitionsverhandlungen drastische Maßnahmen zur Stabilisierung der Kassen-Finanzen zu vereinbaren. Sie betont, dass eine Bremse für den fortwährenden Ausgabenanstieg notwendig ist, um die Beitragsspirale zu stoppen. Pfeiffer warnt, dass wenn die Politik nicht umgehend handelt, die Beiträge spätestens Anfang 2026 für Millionen Versicherte wieder deutlich steigen könnten[1]. Das Problem der GKV liegt in den ‚galoppierenden Ausgaben‘, die oft zu viel Geld für zu wenig Qualität erfordern. Pfeiffer spricht sich für ein Ausgabenmoratorium aus, das bedeutet, dass die Kassen ab sofort nicht mehr ausgeben dürfen als sie über Beiträge einnehmen. Dieses Moratorium soll so lange gelten, bis durch Strukturreformen Einnahmen und Ausgaben wieder ins Gleichgewicht gebracht seien[1]. Nach der Bundestagswahl haben Union und SPD erste Sondierungen begonnen, die kommende Woche fortgesetzt werden sollen. Die Politik wird aufgefordert, einen grundlegenden Kurswechsel in der Gesundheitspolitik zu vollziehen, um die finanzielle Situation der GKV zu stabilisieren.
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