https://www.aerzteblatt.de berichtet:
Die gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland befinden sich in einer kritischen finanziellen Situation. Das Defizit der Krankenkassen stieg im vergangenen Jahr auf 6,2 Milliarden Euro, was 700 Millionen Euro mehr als zuletzt erwartet ist. Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse sind bereits von 16,3 Prozent auf durchschnittlich 17,5 Prozent gestiegen, und es wird erwartet, dass sie spätestens Anfang 2026 für Millionen Versicherte wieder deutlich steigen könnten, wenn die Politik nicht umgehend handelt. Die Chefin des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, warnt vor einer „fortwährenden Ausgabenanstieg“ und fordert einen „grundlegenden Kurswechsel“ in der Gesundheitspolitik. Sie kritisiert, dass die Kassen oft zu viel Geld für zu wenig Qualität bezahlen müssen und spricht sich für ein Ausgabenmoratorium aus, das es den Kassen verbietet, mehr auszugeben als sie über Beiträge einnehmen. Dieses Moratorium solle so lange gelten, bis durch Strukturreformen Einnahmen und Ausgaben wieder ins Gleichgewicht gebracht seien. Union und SPD haben nach der Bundestagswahl erste Sondierungen begonnen und sollen diese kommende Woche fortsetzen. Pfeiffer betont, dass drastische Maßnahmen zur Stabilisierung der Kassenfinanzen unverzüglich vereinbart werden müssen, um die Beitragsspirale zu bremsen und die finanzielle Situation der Krankenkassen zu verbessern.
Mehr dazu auf: https://www.aerzteblatt.de Krankenkassen mit noch höherem Defizit: Deckelung von Ausgaben gefordert