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Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland werden im Jahr 2025 deutlich steigen. Dies liegt an der angespannten Finanzlage der Krankenkassen, die zu einer Finanzierungslücke von 13,8 Milliarden Euro führt. Der Schätzerkreis der GKV empfiehlt eine Anhebung des durchschnittlichen Zusatzbeitrages um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent, um diese Lücke zu schließen.
Der allgemeine Beitragssatz zur GKV liegt derzeit bei 14,6 Prozent und wird von Arbeitnehmern und Arbeitgebern jeweils zur Hälfte getragen. Der Zusatzbeitrag, der einkommensabhängig ist, beträgt derzeit im Durchschnitt 1,7 Prozent und wird auf den allgemeinen Beitragssatz aufgeschlagen. Mit der bevorstehenden Erhöhung um 0,8 Prozentpunkte würde der durchschnittliche Zusatzbeitrag auf 2,5 Prozent steigen.
Diese Erhöhung bedeutet, dass Versicherte mit einem Einkommen von 3.000 Euro brutto im Monat etwa zwölf Euro weniger netto zahlen müssen. Rechnerisch würde dies bedeuten, dass der monatliche Beitrag um 0,8 Prozentpunkte erhöht wird, was für viele Versicherte zu einer spürbaren Kostensteigerung führt.
Viele gesetzlich Versicherte erwägen daher einen Wechsel der Krankenkasse, um die Kosten zu reduzieren. Eine repräsentative Studie zeigt, dass 43 Prozent der gesetzlich Versicherten über einen Wechsel der Krankenkasse nachdenken, wobei 38 Prozent einen Wechsel zu einer anderen GKV-Krankenkasse und fünf Prozent einen Wechsel zu einer privaten Krankenversicherung (PKV) in Betracht ziehen.
Ein Wechsel der GKV-Krankenkasse ist in der Regel einfach und kann kurzfristig erfolgen, insbesondere wenn man bereits zwölf Monate bei einer Krankenkasse ist. Es gibt jedoch auch ein Sonderkündigungsrecht für Mitglieder einer Krankenkasse, das zum Beispiel bei der Erhöhung des Zusatzbeitrags gilt.
Zusätzlich wird auch der PKV-Verband mit Beitragserhöhungen rechnen. Für rund zwei Drittel aller Versicherten sollen die Beiträge steigen, im Schnitt um 18 Prozent. Experten und Verbraucherschützer raten daher, dass Versicherte genau die Vorteile und Nachteile eines Wechsels in eine private Krankenversicherung abwägen sollten, da dies eine schwerwiegende und langfristige finanzielle Entscheidung ist.
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