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Die Pflegeversicherung in Deutschland steht vor neuen Herausforderungen. Berechnungen zeigen, dass die 2022 eingeführten und 2024 erhöhten Zuschüsse zu den Eigenanteilen von Heimbewohnern die Zahl der Sozialfälle unter ihnen kaum verringern. Stattdessen läuft das System Gefahr, Milliarden Euro aus den Pflegekassen für die Unterstützung von Wohlhabenden zu verschleudern, die sich die Betreuung auch ohne Hilfen leisten könnten. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hat ergeben, dass die von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eingeführten und von seinem Nachfolger Karl Lautbach (SPD) erweiterten Leistungszuschüsse die Arbeitskosten hochtreiben und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands schmälern. Diese Maßnahmen sollen die Kosten für Heimbewohner reduzieren, indem die Pflegeversicherung einen Teil der Kosten übernimmt. Der Eigenanteil im ersten Jahr eines Heimaufenthaltes beträgt durchschnittlich 2.871 Euro pro Monat. Die steigenden Beiträge in der Pflegeversicherung sind auf die Ausweitung der Leistungsansprüche zurückzuführen, insbesondere durch das ‚Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz‘ und das ‚Pflegeunterstützungs- und –entlastungsgesetz‘. Diese Reformen haben zu höheren jährlichen Mehrausgaben geführt, die sich auf die Beiträge aller Pflegeversicherten auswirken. In der Tarifstufe für Beihilfeberechtigte (PVB) wurden die Beiträge bereits zum 1. Januar 2024 erhöht, da der gesetzliche Schwellenwert überschritten wurde. Die Bundesregierung steht vor der Herausforderung, die finanziellen Lücken in der Pflegeversicherung zu schließen. Gesundheitsminister Karl Lautbach plant eine Reform, die sich auf die Finanzierung konzentriert, einschließlich der Beitragssätze und der Eigenbelastung in der stationären Pflege. Die Frage bleibt offen, wer letztlich finanziell zur Kasse gebeten wird, um das drohende Finanzdesaster abzuwenden.

Mehr dazu auf: https://www.faz.net Sozialversicherung: Die Pflegekasse als Schutzprogramm für Reiche – FAZ