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https://www.br.de berichtet:

Gesetzlich Krankenversicherte müssen sich im kommenden Jahr auf spürbare Beitragserhöhungen einstellen. Experten des sogenannten Schätzerkreises haben errechnet, dass der Zusatzbeitrag im kommenden Jahr im Schnitt um 0,8 auf 2,5 Prozentpunkte angehoben werden muss. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung ist eine rechnerische Maßzahl, die nicht direkt auf den Beitrag durchschlägt, den jeder einzelne Versicherte zahlt. Er spiegelt jedoch wider, welchen Beitragssatz alle Kassen im Schnitt rechnerisch verlangen müssen, um ihre Ausgaben zu decken.

Der Zusatzbeitrag wird rechnerisch auf den allgemeinen Beitragssatz aufgeschlagen, der 2015 bei 14,6 Prozent festgelegt wurde. In der Vergangenheit gab es Kassen, die über diesen allgemeinen Beitragssatz hinaus keinen Zusatzbeitrag verlangten. Heute nehmen jedoch alle Kassen Zusatzbeiträge in unterschiedlicher Höhe.

Die Kassen entscheiden im November und Dezember, mit welchem Beitragssatz sie ins nächste Jahr gehen. Wenn eine Kasse im gleichen Umfang ihren Beitrag anhebt, wie es der Schätzerkreis empfiehlt, würde dies beispielsweise bei einem Brutto-Monatseinkommen von 4.000 Euro zu einem zusätzlichen Beitrag von 32 Euro im Monat führen, der rechnerisch zur Hälfte auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgeteilt wird.

Die Krankenkassen berichten, dass ihre Ausgaben in allen wichtigen Bereichen schneller steigen als die allgemeine Teuerung. Besonders schnell steigen die Ausgaben in den Bereichen Krankenhaus und Arzneimittel. Gleichzeitig steigen die Einnahmen nicht mehr so schnell wie in der Vergangenheit, als die Wirtschaft besser lief und damit die Löhne und die Zahl der Arbeitnehmer zügig wuchsen.

Die Krankenkassenverbände kritisieren, dass die Politik ihnen Aufgaben auferlegt, die eigentlich aus Steuergeld bezahlt werden müssten. Sie fordern deutliche höhere Zuschüsse aus dem Steuertopf und eine effizientere Gestaltung des Gesundheitssystems. In bestimmten Fallkonstellationen könnte ein Kassenwechsel zu einer günstigeren Kasse zu weniger Beiträgen führen, aber über alle Kassen hinweg betrachtet werden die Beiträge steigen.

Insgesamt wird erwartet, dass die Beitragserhöhungen spürbar für die meisten Versicherten werden, und es bleibt abzuwarten, wie sich die individuellen Beitragssätze nach den Entscheidungen der Krankenkassen entwickeln werden.

Mehr dazu auf: https://www.br.de Krankenkassen-Beiträge steigen: Was heißt das für Versicherte? – Bayerischer Rundfunk