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Handwerksblatt berichtet:

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat ein Positionspapier zur Gesundheitspolitik veröffentlicht, in dem er die neue Bundesregierung auffordert, schnell handelnde Maßnahmen zu ergreifen, um das Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen. Der ZDH betont, dass die übermäßige Belastung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern durch die steigenden Sozialversicherungsbeiträge gestoppt werden muss. Insbesondere die Lohnzusatzkosten seien ein wesentlicher Belastungsfaktor für das personalintensive Handwerk und sollten dauerhaft bei maximal 40 Prozent begrenzt werden.

Der ZDH-Präsident Jörg Dittrich kritisiert den Anstieg des Zusatzbeitrages zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und fordert eine Reform, die das GKV-System langfristig stabilisiert. Er schlägt vor, neue Formen der Digital- und Plattformökonomie an der Finanzierung sozialpolitischer Aufgaben zu beteiligen und den Leistungskatalog der GKV auf das unbedingt Notwendige zu beschränken. Zudem sollten Bund und Länder stärker für die Investitionskosten im Krankenhausbereich aufkommen.

Der ZDH betont die Bedeutung der Gesundheitshandwerke wie Augenoptiker, Hörakustiker, Orthopädieschuhtechniker, Orthopädietechniker und Zahntechniker für ein funktionierendes Gesundheitswesen. Diese Handwerke trügen entscheidend dazu bei, die Kosten des Gesundheitssystems zu stabilisieren. Eine gute wohnortnahe Versorgung durch die Gesundheitshandwerke könne gesundheitliche Verschlechterungen verhindern und teure Krankenhausaufenthalte hinauszögern oder verkürzen.

Um ihrer Aufgabe gerecht werden zu können, appelliert der ZDH an die Politik, die Gesundheitshandwerke von bürokratischen Pflichten zu entlasten. Das Präqualifizierungsverfahren und die alle 20 Monate stattfindenden Betriebsbegehungen seien ineffizient und kosten wertvolle Ressourcen, die besser in die Patientenversorgung investiert werden könnten. Zudem sollten die Verhandlungen mit den Krankenkassen fair und auf Augenhöhe geführt werden, und die Preisgestaltung für die Produkte der Gesundheitshandwerke angemessen angepasst werden. Die Regulierung der investorenbetriebenen Medizinischen Versorgungszentren müsse geprüft werden, um faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten.

Mehr dazu auf: Was sich in der gesetzlichen Krankenversicherung ändern muss – Handwerksblatt.de