https://www.aerztezeitung.de berichtet:
Die Zusatzbeiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben sich im Schnitt um 0,8 Prozent erhöht, während die Pflegeversicherung um 0,2 Prozent teurer geworden ist. Die Kranken- und Pflegekassen kritisieren die Regierungskoalitionen für die Ausgaben von zweistelligen Milliarden aus Steuermitteln für versicherungsfremde Leistungen.
Der Transformationsfonds zur Finanzierung des Umbaus der stationären Versorgung soll mit insgesamt 25 Milliarden Euro in zehn Jahren finanziert werden. Die gesetzlich Versicherten sollen diese Summe beisteuern.
Die Positionen der Parteien zur GKV-Finanzierung sind wie folgt:
– **AfD**: Die AfD will Beitragssatzerhöhungen verhindern und die Kassenbeiträge für Bürgergeldempfänger aus dem Bundeshaushalt aufbringen. Sie wollen die Kranken- und Pflegeversicherung zusammenlegen, um Verwaltungskosten zu sparen.
– **Bündnis 90/Die GRÜNEN**: Die Grünen wollen die Finanzierung von ambulanter und stationärer Versorgung zusammenführen und die Privatversicherten in den Finanzausgleich der GKV einbeziehen. Sie setzen sich für eine Bürgerversicherung ein und wollen die Gesetzlichen Krankenkassen von versicherungsfremden Leistungen entlasten.
– **BSW**: Das BSW will das Gesundheitswesen mit einer Bürgerversicherung finanzieren, bei der die Beiträge nach dem Einkommen richten. Finanziert werden sollen Leistungen auf höchstem medizinischen Standard.
– **CDU/CSU**: Die Union will das Gesundheitswesen weiterhin überwiegend aus Beiträgen von Arbeitnehmenden und Arbeitgebern finanzieren. Das Nebeneinander von gesetzlicher und privater Krankenversicherung soll bestehen bleiben. Die Union will die Sozialversicherungsbeiträge wieder Richtung 40-Prozent-Marke drücken.
– **Die LINKE**: Die Linke steht für eine Krankenversicherung, in die alle einzahlen. Der Beitrag könnte so von aktuell 17,1 Prozent auf 13,3 Prozent sinken.
– **FDP**: Die Freien Demokraten bekennen sich zum dualen System aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Sie wollen die Ausgaben nicht stärker als die Einnahmen wachsen lassen und die Leistungsausweitungen der vergangenen zehn Jahre auf den Prüfstand setzen. Was sich nicht bewährt hat, soll aus dem Leistungskatalog gestrichen werden.
– **SPD**: Die SPD setzt auf die Bürgerversicherung und will das duale System überwinden, indem sie die privaten Versicherer in den Risikostrukturausgleich der Krankenkassen einbezieht. Ziel ist ein einheitliches und einfaches Vergütungssystem, das die Vorhaltekosten der Leistungserbringer absichert. Versicherungsfremde Aufgaben im Gesundheitswesen sollen zukünftig verstärkt aus Steuermitteln finanziert werden.
Mehr dazu auf: https://www.aerztezeitung.de Wahlprogramm-Check zur GKV-Finanzierung – Ärzte Zeitung