https://www.aerztezeitung.de berichtet:
Der Schätzerkreis, der sich aus Experten des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), des Bundesamts für Soziale Sicherung (BAS) und des GKV-Spitzenverbands (GKV-SV) zusammensetzt, hat seine Beratungen zur Prognose der Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verlängert. Diese Verzögerung liegt im Kontext der schwierigen finanziellen Situation der GKV, der hohen Dynamik der GKV-Ausgaben und der unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Der Schätzerkreis muss seine Prognose bis zum 15. Oktober abgeben, um die Grundlage für die Festlegung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes nach § 242a SGB V zu schaffen. Dieser Prozess ist entscheidend für die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds und die Durchführung des Einkommensausgleichs nach § 270a SGB V.
Die erwartete Finanzierungslücke für das Jahr 2024 beträgt 3,2 Milliarden Euro, was zu einem Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes um 1,7 Prozent führen könnte. Dies liegt daran, dass die erwarteten Ausgaben der Krankenkassen höher sind als die erwarteten Einnahmen aus Beiträgen, Bundeszuschuss und einer Einmalzahlung aus der Reserve des Gesundheitsfonds.
Der GKV-Spitzenverband fordert, die seit Jahren andauernde Beitragserhöhungsspirale zu durchbrechen. Es sei dringend notwendig, dass der Gesetzgeber Weichen für eine nachhaltige Finanzierung der GKV stellt, um den Bund seiner Verantwortung für gesamtgesellschaftliche Aufgaben gerecht zu werden und effizienzverbessernde Maßnahmen auf der Ausgabenseite umzusetzen.
Die Beratungen sollen voraussichtlich noch vor Mitternacht abgeschlossen werden, um die Frist zu wahren. Die endgültige Prognose wird die Grundlage für die Haushaltsplanung der Krankenkassen und die Finanzierung der GKV im Jahr 2024 bilden.
Mehr dazu auf: https://www.aerztezeitung.de Vertrauliche Beratungen zur Entwicklung des Zusatzbeitrages in der GKV dauern an