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https://www.dak.de berichtet:

Eine Projektion des IGES Instituts, durchgeführt im Auftrag der DAK-Gesundheit, zeigt, dass die Beitragsbelastung in der Sozialversicherung weiter von der „Sozialgarantie 2021“ entfernt wird. Diese Garantie hatte den Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz auf 40 % begrenzt. Seit Anfang 2025 liegt die Sozialabgabenlast der beitragspflichtigen Einnahmen (bpE) bereits bei 42,5 %, wenn der tatsächlich erhobene Beitragssatz der Pflegeversicherung berücksichtigt wird. Der demografische Wandel, insbesondere der Renteneintritt der „Baby-Boomer“-Generation, führt zu weiteren Beitragssatzsteigerungen in den demografieabhängigen Zweigen der Sozialversicherung.

Die DAK-Gesundheit beauftragte das IGES Institut, eine aktualisierte Kurzstudie zu erstellen, die eine szenarienbasierte Projektion der Beitragssatzentwicklung in den vier Zweigen der Sozialversicherung – Gesetzliche Krankenversicherung (GKV), Soziale Pflegeversicherung (SPV), Gesetzliche Rentenversicherung (GRV) und Arbeitslosenversicherung (ALV) – bis zum Jahr 2035 enthält.

Die Studie zeigt, dass bis 2035 in allen Zweigen der Sozialversicherung mit erheblichen Beitragssatzsteigerungen zu rechnen ist. Besonders in der Kranken- und Pflegeversicherung zeichnet sich kurzfristig ein erheblicher Ausgabendruck ab, der auch langfristig spürbar sein wird. Im Basisszenario wird der Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz bereits 2029 über 45 % liegen, bei einer günstigen Entwicklung knapp darunter, bei einer ungünstigen sogar bei 47 %. Bis 2035 könnte er auf nahezu 49 % steigen – zwischen knapp 46 % im günstigen und 53 % im ungünstigen Szenario.

Zusätzliche Belastungen für die GRV könnten das Rentenniveau langfristig bei 48 % stabil halten, was die Gesamtbelastung in der Sozialversicherung bis 2035 nahe an die 50 %-Marke bringen würde. Die Studie zeigt jedoch auch mögliche Gegenmaßnahmen auf, wie ausgewählte Finanzierungsmaßnahmen in der GKV, die Beitragssätze stabilisieren könnten. Im Falle der Umsetzung aller Maßnahmen könnte der Beitragssatz der GKV ab 2026 auf 17,5 % begrenzt werden, was im Basisszenario bis 2035 zu einer Reduktion des Gesamtsozialversicherungsbeitragssatzes um 2,5 Prozentpunkte führen würde.

Trotz dieser Maßnahmen bleibt eine Rückkehr zur 40 %-Marke beim Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz unrealistisch. Die ansteigende Trendentwicklung kann bestenfalls abgemildert, aber nicht vollständig gestoppt werden[1][5].

Mehr dazu auf: https://www.dak.de Beitragsentwicklung in der Sozialversicherung: Update der Projektionen bis 2035 – DAK-Gesundheit