https://www.pharmazeutische-zeitung.de berichtet:
Die finanzielle Situation der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) in Deutschland ist derzeit stark belastet. Laut den neuesten Daten erzielten die 95 gesetzlichen Krankenkassen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 ein Defizit in Höhe von 2,2 Milliarden Euro. Die Finanzreserven der Krankenkassen betrugen zum Ende des ersten Halbjahres rund 6,2 Milliarden Euro, was etwa 0,23 Monatsausgaben entspricht. Dies liegt unter der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve von 0,2 Monatsausgaben[1]. Die Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen beliefen sich auf 159,1 Milliarden Euro, während die Ausgaben 161,3 Milliarden Euro erreichten. Die Ausgaben für Leistungen und Verwaltungskosten stiegen um 7,3 Prozent, was auf einen Anstieg der Versichertenzahlen von 0,4 Prozent zurückzuführen ist[1]. Der Gesundheitsfonds, der zum Stichtag 15. Januar 2024 über eine Liquiditätsreserve von rund 9,4 Milliarden Euro verfügte, verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 ein Defizit von 6,3 Milliarden Euro. Ein Teil des Defizits resultiert aus der Auszahlung von 3,1 Milliarden Euro aus der Liquiditätsreserve, um die Zusatzbeitragssätze der Krankenkassen zu stabilisieren[1]. Die Ausgaben für die Versorgung mit Arzneimitteln stiegen im ersten Halbjahr um 10,0 Prozent, was auf das Auslaufen des in 2023 einmalig erhöhten gesetzlichen Herstellerabschlags zurückzuführen ist. Die zugunsten der GKV gewährten Rabatte der pharmazeutischen Unternehmer sanken um rund 547 Millionen Euro. Trotz dieser Rabatte wuchsen die Ausgaben kräftig um 7,3 Prozent bzw. 1,94 Milliarden Euro[1]. Diese finanzielle Situation wird als strukturell bedingt angesehen und war Gegenstand von Versprechen der Ampel-Regierung, die jedoch nicht umgesetzt wurden. Die Kritik lautet, dass die Beitragszahlenden nun wieder das Defizit ausgleichen müssen[1].
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