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Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV-SV) prognostiziert für das kommende Jahr eine Finanzierungslücke von 13,8 Milliarden Euro. Diese Lücke soll durch höhere Zusatzbeiträge der Krankenkassen geschlossen werden, wobei ein durchschnittlicher Zusatzbeitragssatz von 2,5 Prozent erforderlich ist, was einer Erhöhung um 0,8 Prozent entspricht. Die erwarteten Ausgaben der Krankenkassen übersteigen die Einnahmen, und viele Kassen fehlen an Reserven, um Beitragssteigerungen zu vermeiden oder abzumildern.

Die GKV-Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer betonte, dass Krankenkassen, deren Reserven unter die gesetzliche Mindestreserve gesunken sind, diese im kommenden Jahr wieder auffüllen müssen, was eine zusätzliche Erhöhung ihres Zusatzbeitragssatzes erfordert. Dies würde zu Beitragserhöhungen zu Lasten der Versicherten und Arbeitgebenden führen und zusätzlich zur drohenden Anhebung des Beitragssatzes zur Pflegeversicherung.

Pfeiffer kritisierte, dass die Politik sich an steigende Zusatzbeitragssätze gewöhnt zu haben scheint und diese gleichmütig hinnimmt. Der GKV-SV forderte eine kostendeckende Beitragsfinanzierung für Bürgergeldbeziehende und eine Dynamisierung der Bundesbeteiligung für familienpolitische Leistungen sowie die Berücksichtigung der Ausgabenentwicklung in allen Leistungsbereichen.

Der VDMA (Spitzenverband des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus) warnte vor weiteren Belastungen durch Beitragserhöhungen, während Verbraucherschützer wie Michaela Engelmeier (Sozialverbands Deutschland) und Thomas Moormann (Bundesverband der Verbraucherzentralen) forderten, gesamtgesellschaftliche Aufgaben aus Steuermitteln zu finanzieren und strukturelle, nachhaltige Lösungen zu finden.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wies die Vorwürfe der Untätigkeit zurück und betonte, dass sein Ministerium unter Volllast arbeite, mit sieben Gesetzen im parlamentarischen Verfahren und 15 bereits beschlossenen Gesetzen. Der GKV-Schätzerkreis setzt sich aus Vertretern des Bundesministeriums für Gesundheit, des Bundesamtes für Soziale Sicherung und des GKV-SV zusammen und gibt auf dieser Basis jährlich den durchschnittlichen ausgabendeckenden Zusatzbeitragssatz für das Jahr 2025 bekannt.

Mehr dazu auf: https://www.bibliomedmanager.de Kassen – Schätzerkreis: Zusatzbeiträge müssen steigen – BibliomedManager