Beitrag teilen

https://www.apotheke-adhoc.de berichtet:

Im Saarland wird das Apothekensterben weiterhin auf einem besorgniserregenden Niveau verharren. Nach den Angaben der Apothekerkammer werden in diesem Jahr erneut zehn Apotheken dauerhaft schließen. Dieser Trend setzt sich seit Jahren fort: 2005 gab es noch 353 Apotheken im Saarland, während es aktuell nur noch 255 sind. Der Präsident der Apothekerkammer, Manfred Saar, kritisiert die finanzielle Situation der Apotheken und fordert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf, die Apotheken finanziell besser auszustatten, um deren Überleben zu sichern.

Die Gründe für das Apothekensterben sind klar: Die Einnahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und die Ausgaben für Krankenhäuser, Ärzte und Arzneimittel sind in den letzten 20 Jahren um mehr als 100 Prozent gestiegen. Gleichzeitig haben sich die Ausgaben der GKV für das Apothekenhonorar nur um 45 Prozent erhöht. Saar betont, dass die Strukturen der Apotheken noch funktionieren, aber die finanzielle Basis erodiert.

Die Apotheker fordern eine deutliche Honorarerhöhung, die mit rund 2,7 Milliarden Euro verbunden wäre. Diese Mehrausgaben seien im Vergleich zu den Gesamtausgaben der GKV von über 300 Milliarden Euro nicht substanziell. Saar schlägt vor, versicherungsfremde Leistungen in der GKV abzubauen oder den Mehrwertsteuersatz auf Arzneimittel zu senken, wie es in vielen anderen europäischen Ländern üblich ist. Zudem regt er an, die Anzahl der Krankenkassen zu reduzieren, da die Verwaltungsausgaben der GKV mit fast 12,63 Milliarden Euro jährlich mehr als doppelt so hoch seien wie das Apothekenhonorar von 5,72 Milliarden Euro.

Mehr dazu auf: https://www.apotheke-adhoc.de Saar: Solide Finanzierung statt Apotheke light