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https://www.aerzteblatt.de berichtet:

Zusammenfassung des redaktionellen Teils

Position des GKV-Spitzenverbands

  • Der GKV-Spitzenverband lehnt in einem aktuellen Positionspapier die Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung über die von Weiterbildungsabsolventen erbrachten Therapieleistungen hinaus ab.
  • Er sieht sich nicht in der Verantwortung für eine darüber hinausgehende Förderung – etwa für Supervision oder Selbsterfahrung.
  • Laut GKV hat sich die Zahl der Absolventen in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt, wovon jedoch nur rund 1.500 für die vertragsärztliche Versorgung benötigt würden.
  • Ein Mangel an Psychotherapeuten sei daher nicht feststellbar.
  • Der GKV-Spitzenverband fordert, dass der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) künftig die Ausbildungs- und Weiterbildungskapazitäten im Bereich der ambulanten Psychotherapie steuert.

Stellungnahme von BPtK und DPtV

  • Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) und die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) widersprechen entschieden.
  • Die vom GKV genannten Absolventenzahlen beziehen sich ausschließlich auf das alte Ausbildungssystem, das bald ausläuft.
  • Im neuen Studiengang benötigen Absolventen eine bezahlte, sozialversicherungspflichtige Weiterbildungsstelle, um als Fachpsychotherapeut tätig werden zu können.
  • Ohne finanzielle Förderung der Weiterbildung sei die psychotherapeutische Versorgung spätestens zu Beginn der 2030er-Jahre gefährdet.
  • Auch die Gesundheitsministerkonferenz betont, dass bei der Finanzierung Ausbildungskosten wie Supervision, Theorie und Selbsterfahrung berücksichtigt werden müssen.

Weitere Bedarfe und Forderungen

  • Psychotherapeuten werden nicht nur in der ambulanten, sondern auch in der stationären Versorgung gebraucht (Psychiatrien, Rehakliniken, Institutsambulanzen, Maßregelvollzug, Jugendhilfe).
  • Die DPtV fordert zudem eine Beteiligung weiterer Kostenträger wie der Privaten Krankenversicherung und der Deutschen Rentenversicherung.

Mehr dazu auf:
Psychotherapeutische Versorgung: Die GKV lehnt die Finanzierung der Weiterbildung ab (aerzteblatt.de)