https://www.aerzteblatt.de berichtet:
Der Artikel des PKV-Verbands befasst sich mit den Herausforderungen und Notwendigkeiten im deutschen Gesundheitssystem. Verbandsdirektor Florian Reuther warnt vor weiter steigenden Beitragssätzen in den Sozialversicherungen und betont, dass es keine Leistungserweiterungen mehr in der Krankenversicherung und der Pflege geben dürfe. Er fordert, mit den vorhandenen Einnahmen auszukommen und an vielen Stellen zu sparen, insbesondere im Bereich der Krankenhausleistungen, wo massive Fehlanreize gesetzt würden.
Reuther kritisiert die im Dezember verabschiedete Krankenhausreform, da sie Krankenhäusern bei der Vorhaltevergütung „Geld für die bloße Existenz ohne Leistung“ zahle. Dies könnte zu einer Optimierung der Krankenhausstrukturen führen, um möglichst viel Vorhaltefinanzierung zu erhalten, anstatt Leistungen zu erbringen.
Zudem kritisiert Reuther die Finanzierung des Transformationsfonds über die Krankenkassen als systemwidrig, da die Länder sich dadurch aus der Krankenhausfinanzierung zurückziehen. Er sieht keinen Spardruck beim zweitgrößten Ausgabeposten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), den Arzneimittelausgaben, und kritisiert die Reformen in der Preisbildung nach dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG).
Stattdessen schlägt Reuther eine Verringerung der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel vor, um eine finanzielle Entlastung der Kranken- und Pflegeversicherung zu erreichen. Jede neue Leistungsausweitung und jede Erhöhung der Beitragssätze und der Bemessungsgrenzen in der Sozialversicherung sei „lebensbedrohlich für den Erhalt von Arbeitsplätzen in Deutschland“.
Reuther betont, dass Eigenvorsorge mehr im Mittelpunkt stehen müsse. Mittel- und langfristig brauche es deutlich mehr Kapitaldeckung, um für die Versorgung der Babyboomer auch finanziell gerüstet zu sein, ohne die Jüngeren zu überfordern. Je mehr Versicherte sich in der PKV daran beteiligen würden, die kapitalgedeckte Demografievorsorge für die eigenen Gesundheitskosten im Alter anzusparen, desto stabiler sei die Finanzierung des Gesundheitswesens[1][4].
Mehr dazu auf: https://www.aerzteblatt.de Privatversicherer halten Leistungsausweitungen für nicht mehr bezahlbar