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https://www.br.de berichtet:

Der Artikel thematisiert die Frage, ob in Deutschland eine Zwei-Klassen-Medizin existiert. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert eine regelmäßige Datenerhebung zur Terminvergabe in Arztpraxen, um mögliche Unterschiede zwischen gesetzlich und privat Versicherten aufzudecken. Der Gesundheitsminister Karl Lauterbach wird aufgefordert, alle zwei Jahre einen Bericht über die Terminvergabepraxis vorzulegen.

Patientenschützer Eugen Brysch berichtet, dass Kassenpatienten häufig lange Wartezeiten und Ablehnungen bei Fach- und Hausarztkonsultationen erfahren. Brysch kritisiert, dass Behandlungen für gesetzlich Versicherte nur in begründeten Fällen abgelehnt werden sollten, während Privatpatienten bevorzugt werden. Dies sei besonders problematisch, wenn privatversicherte Neupatienten trotz Überlastung behandelt werden.

Die Chefin des Sozialverbandes Deutschland, Michaela Engelmeier, bestätigt, dass eine nicht unerhebliche Zahl von Arztpraxen ausschließlich an Privatversicherte oder Selbstzahler Termine vergibt. Brysch fordert Lauterbach auf, Licht ins Dunkel des Praxismanagements zu bringen, indem er alle zwei Jahre einen Bericht über die Terminvergabepraxis vorlegt.

In Deutschland werden nach Angaben des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen rund 73 Millionen Versicherte von einer gesetzlichen Krankenkasse versorgt, was rund 90 Prozent der Bevölkerung entspricht. Die privaten Krankenversicherungen hatten 2023 insgesamt gut 38 Millionen laufende Versicherungen im Bestand.

Mehr dazu auf: https://www.br.de Patientenschützer: Zu lange Wartezeiten für Kassenpatienten – Bayerischer Rundfunk