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Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) fordert eine Neuregelung bei der Terminvergabe in Arztpraxen. Die stellvertretende Verbandschefin Stefanie Stoff-Ahnis kritisiert, dass Privatpatienten bevorzugt werden, was zu längeren Wartezeiten für gesetzlich Versicherte führt. Sie betont: „Die Diskriminierung der gesetzlich Versicherten gegenüber Privatpatienten bei der Terminvergabe werden wir nicht länger hinnehmen.“ Stoff-Ahnis fordert, dass bei der Terminvergabe nicht mehr nach dem Versicherungsstatus gefragt werden darf, sondern ausschließlich nach der medizinischen Notwendigkeit[1][4][5].
Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, unterstützt diese Forderung. Er kritisiert das Vergabesystem als undurchsichtig und fordert eine Überprüfung der ärztlichen Präsenzzeiten und Vergabepraxis. Brysch betont, dass gesetzlich versicherte Patienten oft später oder keinen Termin erhalten und dass Transparenz die Diskriminierung beenden kann[2][4][5].
Gegen diese Forderung spricht sich Gesundheitsökonom Prof. Wolfgang Greiner aus. Er argumentiert, dass das Verbot, nach dem Versicherungsstatus zu fragen, die Wartezeit der gesetzlich Versicherten kaum senken werde, da nur etwa 10 Prozent der Wohnbevölkerung privat versichert sind und nur ein Teil der Praxen eine Unterscheidung der Arztterminvergabe nach gesetzlich und privat Versicherten vornehme[5].
Die politischen Parteien haben unterschiedliche Vorschläge, um Wartezeiten beim Arzt zu verkürzen. Die SPD und die Grünen fordern die Einführung einer „Bürgerversicherung“, die sowohl gesetzliche als auch private Versicherungen umfasst. Die CDU/CSU plant, die langen Wartezeiten durch mehr Patientensteuerung zu reduzieren. Die FDP will die Unterscheidung zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung beenden, während die AfD vorschlägt, Ärzte für alle erbrachten Leistungen zu bezahlen, um so schneller an Termine zu kommen[5].
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