Finanzielle Schieflage in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung
Der Artikel von Merkur beleuchtet die wachsenden Probleme der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung in Deutschland. Trotz geplanter Darlehen aus dem Bundeshaushalt reichen die Mittel laut Jens Baas (Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse) nicht aus, um die Beitragssätze langfristig stabil zu halten.
Steigende Ausgaben und Beitragssätze
- Kontinuierliche Kostensteigerungen bei Krankenhäusern und Arzneimitteln
- Wachsende Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben
- Erhöhter durchschnittlicher Zusatzbeitrag von 1,7 % auf 2,5 % zum Jahresbeginn
- Allgemeiner Beitragssatz bleibt bei 14,6 %, Gesamtbeitrag damit bei 17,1 %
- Einige Krankenkassen haben bereits zum Juli 2025 ihre Beitragssätze angehoben
Warnung vor weiteren Zusatzbeitrags-Erhöhungen
Jens Baas und der GKV-Spitzenverband halten die geplanten Regierungsdarlehen für eine „weiße Salbe“ und sehen die Beitragsspirale nicht nachhaltig gelöst. Weitere Erhöhungen um 0,2 bis 0,4 Prozentpunkte zum Jahreswechsel sind wahrscheinlich. Rückzahlungen der Darlehen könnten die finanzielle Belastung der Versicherten zusätzlich steigern.
Herausforderungen in der Pflegeversicherung
- Aktuelle Darlehenshilfe reicht voraussichtlich nur bis Ende 2025
- Für 2026 droht ein deutlich größeres Defizit
- Weitere Beitragserhöhungen sind zu erwarten
- Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU): Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der Kosten ab
- Bund-Länder-Arbeitsgruppe soll bis Ende 2025 nachhaltige Finanzierungskonzepte vorlegen
Ausblick und geplante Maßnahmen
Nach dem Jahreswechsel sollen die Vorschläge der Bund-Länder-Arbeitsgruppe in Gesetzgebung umgesetzt werden. Ohne weiterreichende Reformen drohen wiederholte Beitragserhöhungen für gesetzlich Versicherte.
Quelle: Artikel von Bona Hyun, Stand 05.07.2025
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