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Die finanzielle Situation der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland verschlechtert sich weiter, was zu erneuten Beitragserhöhungen führt. Vier Krankenkassen haben zum 1. April 2025 ihre Zusatzbeiträge erhöht, was bedeutet, dass über 800.000 Versicherte weniger Nettoeinkommen auf ihrem Konto sehen werden.
- mhplus BKK: Der Zusatzbeitrag steigt von 2,56 auf 3,29 Prozent.
- BKK24: Der Zusatzbeitrag steigt von 3,25 auf 4,39 Prozent.
- BKK Salzgitter: Der Zusatzbeitrag steigt von 2,8 auf 3,5 Prozent.
- BKK VerbundPlus: Der Zusatzbeitrag steigt von 2,85 auf 3,89 Prozent.
Diese Erhöhungen sind Teil einer größeren Problematik, da die gesetzlichen Krankenkassen unter erheblichem finanziellen Druck stehen. Die Defizite betragen rund 10 Milliarden Euro, und die Rücklagen liegen unter dem gesetzlichen Minimum. Der GKV-Spitzenverband fordert ein sofortiges Ausgabenmoratorium, um den weiteren Anstieg der Lohnnebenkosten für Mitglieder und Arbeitgeber zu stoppen.
Die Zusatzbeiträge werden zur Hälfte vom Arbeitgeber und zur Hälfte vom Arbeitnehmer getragen. Versicherte haben das Recht, bei einer Beitragserhöhung ein Sonderkündigungsrecht auszuüben, das bis Ende April gilt. Dies kann zu einer finanziellen Entlastung führen, wenn Versicherte zu einer günstigeren Krankenkasse wechseln.
Die Bundesregierung hat den durchschnittlichen Zusatzbeitrag für 2025 auf 2,5 Prozent festgelegt, was jedoch als zu niedrig angesehen wird, da der tatsächliche durchschnittliche Zusatzbeitrag bereits 2,92 Prozent beträgt. Die Politik wird aufgefordert, umgehend zu handeln, um die Beitragsspirale zu stoppen und die finanzielle Belastung für Millionen Versicherter und deren Arbeitgeber zu reduzieren.
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