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https://www.br.de berichtet:

Der Artikel diskutiert die Frage, ob die Möglichkeit, sich telefonisch krankschreiben zu lassen, häufig missbraucht wird und welche Auswirkungen dies auf den Arbeitsmarkt und die Gesundheitsversorgung hat. Hier sind die Hauptpunkte zusammengefasst:

1. **Telefonische Krankschreibung**: Seit Dezember 2023 ist es für alle leichteren Krankheiten möglich, sich telefonisch krankschreiben zu lassen, solange der Patient in der Arztpraxis bekannt ist und keine schweren Symptome hat. Diese Regelung gilt für maximal fünf Tage und soll die Überlastung der Praxen während hoher Infektionszahlen reduzieren.

2. **Krankenstand in Deutschland**: Der durchschnittliche Krankenstand im Jahr 2023 lag bei 22,4 Tagen pro Beschäftigten. In Bayern war der Wert sogar niedriger, bei 19,5 Tagen. Die Hauptursache für die häufigen Fehlzeiten sind ausgeprägte Grippe- und Erkältungswellen.

3. **Missbrauch**: Finanzminister Christian Lindner vermutet eine Korrelation zwischen dem Krankenstand und der Einführung der telefonischen Krankschreibung, was er als Missbrauch interpretiert. Er fordert die Abschaffung dieser Regelung. Gegen diese Unterstellungen spricht jedoch der Hausärztinnen- und Hausärzteverband, der betont, dass die telefonische Krankschreibung medizinisch und versorgungspolitisch sinnvoll ist und dass es keine Hinweise auf Missbrauch gibt.

4. **Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung**: Die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) hat dazu geführt, dass Krankmeldungen automatisch von der Arztpraxis an die Krankenkassen übermittelt werden. Dies hat die Dunkelziffer bei Kurzzeit-Fällen drastisch reduziert.

5. **Wirtschaftliche Auswirkungen**: Der hohe Krankenstand ist für die Arbeitgeber ein Problem, da sie sechs Wochen lang den Lohn für einen erkrankten Angestellten fortzahlen müssen. 2023 beliefen sich die Fortzahlungen laut IW-Schätzung auf 76,7 Milliarden Euro, mehr als doppelt so viel wie noch 2010.

Insgesamt zeigt der Artikel, dass die Frage nach dem Missbrauch der telefonischen Krankschreibung kontrovers diskutiert wird. Während Finanzminister Lindner von Missbrauch spricht, sehen viele Ärzte und Gesundheitsorganisationen die Regelung als sinnvoll an, um die Überlastung der Praxen zu reduzieren und die Versorgung zu verbessern.

Mehr dazu auf: https://www.br.de Telefonische Krankschreibung: Machen Deutsche häufiger blau? – Bayerischer Rundfunk