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https://www.aerzteblatt.de berichtet:

Die Finanzen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland stehen vor erheblichen Herausforderungen, die sich insbesondere aus dem demografischen Wandel und dem medizinisch-technischen Fortschritt ergeben. Laut Deloitte müssen die Finanzen der GKV nicht nur kurzfristig, sondern auch mittel- bis langfristig nachhaltig gesichert werden. Die Experten von Deloitte haben ein Modell entwickelt, um die mögliche Langfristentwicklung der GKV zu analysieren. Dieses Modell projiziert die Einnahmen- und Ausgabenseite der GKV bis ins Jahr 2050. Dabei werden altersspezifische Gesundheitsausgaben, Projektionen für die Entwicklung medizinisch-technischer Innovationen und makroökonomische Daten berücksichtigt. Die Prognose zeigt, dass die Unterdeckung der GKV deutlich größer werden könnte. Während die Einnahmen um durchschnittlich drei Prozent pro Jahr wachsen, könnten die Ausgaben um 4,5 Prozent oder mehr zunehmen. Dies würde zu immensen Beitragssatzsteigerungen (plus 8-13 Prozentpunkte) und/oder gewaltigen Steuerzuschüssen führen. Der demografische Wandel und der Einfluss von Innovationen wie Zell- und Gentherapien für personalisierte Behandlungen sind die Hauptfaktoren für diese Herausforderungen. Insbesondere die Phase von 2035 bis 2050 wird aufgrund des Anstiegs hochaltriger Menschen (über 80 Jahre) von einer Ausgabenproblematik gekennzeichnet sein. Als Gegenmaßnahmen werden eine Verbesserung der Einnahmenseite (z.B. durch Anpassung der Beitragsbemessungsgrenze und Ausweitung der Definition beitragspflichtiger Einkünfte) und Regelungen zur Eingrenzung der Ausgabendynamik empfohlen. Die Experten warnen, dass entsprechende Reformen Auswirkungen auf eine Vielzahl an Stakeholdern haben werden, sei es durch Ausgabenkürzungen oder strukturelle Reformen des Gesundheitssystems.

Mehr dazu auf: https://www.aerzteblatt.de Große Herausforderungen für gesetzliche Krankenversicherung stehen noch bevor