Beitrag teilen

Überschuss im ersten Quartal 2025

Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland erzielten im ersten Quartal 2025 einen Überschuss von 1,8 Milliarden Euro. Im Vergleichszeitraum 2024 wurde noch ein Defizit von 776 Millionen Euro verzeichnet.

Finanzreserven

Ende März 2025 beliefen sich die Finanzreserven der 94 Krankenkassen auf 3,6 Milliarden Euro – das sind nur 50 % der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserve von 0,2 Monatsausgaben. Gesundheitsministerin Nina Warken betont, dass der Überschuss vor allem dazu diene, die zuvor stark gesunkenen Reserven wieder aufzufüllen, und nicht auf eine generelle Entspannung der Finanzlage hindeute.

Ausgabenentwicklung

Die Ausgaben der Krankenkassen stiegen weiterhin deutlich stärker als ihre Einnahmen. Besonders bei Leistungsausgaben und Verwaltungskosten wurde ein Zuwachs von 7,8 % verzeichnet. Als wesentliche Treiber der Ausgabensteigerung gelten:

  • Krankenhausbehandlungen: +9,5 % (2,4 Milliarden Euro)
  • Pflegepersonalkosten: +14,3 %
  • Ambulante Operationen: +60,8 %
  • Arzneimittelausgaben: +6,1 %

Zusatzbeiträge und Gesundheitsfonds

Zum Jahresbeginn 2025 wurde der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz auf 2,9 % angehoben (Orientierungswert: 2,5 %). Viele Krankenkassen mussten ihre Sätze entsprechend erhöhen, um ihre Reserven zu stabilisieren.

Der Gesundheitsfonds verfügte zum 15. Januar 2025 über eine Liquiditätsreserve von rund 5,7 Milliarden Euro, wies jedoch im ersten Quartal ein Defizit von 4,5 Milliarden Euro auf. Die Beitragseinnahmen (ohne Zusatzbeiträge) stiegen um 6 %, bedingt durch höhere beitragspflichtige Löhne und Gehälter.

Die bis 2024 steuer- und beitragsfreien Inflationsausgleichsprämien werden zunehmend durch reguläre, beitragspflichtige Lohnsteigerungen ersetzt.

Ausblick

Da einige Abrechnungsdaten (insbesondere von Ärzten und Zahnärzten) noch nicht vollständig vorlagen und Ausgaben geschätzt wurden, sind die veröffentlichten Zahlen preliminär und mit Vorsicht zu interpretieren.

Mehr dazu auf: kma-online.de: Krankenkassen erzielen zum Jahresauftakt deutliches Plus