https://www.aerzteblatt.de berichtet:
Der GKV-Spitzenverband hat eine Forderung nach einem Ausgabenmoratorium gestellt, um die steigenden Ausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu bremsen. Diese Forderung wird jedoch von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) abgelehnt. Der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß argumentiert, dass ein Ausgabenmoratorium die derzeitige schwierige Finanzlage der Krankenhäuser verschärfen würde. Er betont, dass bereits heute jede einzelne Leistung in den Krankenhäusern nicht kostendeckend vergütet wird, was zu einem monatlichen Defizit von 500 Millionen Euro führt.
Gaß warnt vor den Folgen eines Ausgabenmoratoriums, einschließlich der möglichen Unrefinanzierbarkeit von Tarifsteigerungen. Er fordert stattdessen, dass die Politik die gesetzliche Krankenversicherung von versicherungsfremden Leistungen entlasten sollte. Dazu gehören kostendeckende Beitragsätze für Bürgergeldbezieher und Mittel für den Transformationsfonds in der Krankenhausreform.
Zusätzlich kritisiert Gaß die Ausgaben der Krankenkassen selbst. Er argumentiert, dass Vorschläge zur Kürzung von Ausgaben bei den Leistungserbringern oft nicht umgesetzt werden, während Ausgaben für die eigene Verwaltung oder Marketingaktivitäten unberücksichtigt bleiben. Gaß betont, dass die Politik die Vorschläge der Kassenseite zur Verschärfung des Fachkräftemangels, Rationierung der Versorgungsangebote und Wartelisten für Patienten vermeiden sollte und stattdessen die eigene Ausgabenstruktur überprüfen sollte[1][3].
Mehr dazu auf: https://www.aerzteblatt.de Krankenhausgesellschaft: Entlastung der Krankenkassen nicht zulasten der Leistungserbringer