https://www.aerzteblatt.de berichtet:
Der Artikel aus Berlin berichtet über die Skepsis von Kassen, Verbänden und Wirtschaftsexperten hinsichtlich der Sozialversicherungsbeiträge im neuen Koalitionsvertrag zwischen der Union und der SPD. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann mahnt an Reformen in der Sozialversicherung, da die Beitragssätze sich auf 45 Prozent entwickeln könnten, was er als unzumutbar betrachtet. Er fordert, die Beitragssätze zurück auf 40 Prozent zu bringen und Reformen wie das Einführen eines „Primärarztsystems“ zu implementieren, um die Effizienz zu steigern.
Linnemann verteidigt das Vorgehen der Regierung, die Expertenkommission einzusetzen, um die Beiträge langfristig zu stabilisieren. Er betont, dass man der Regierung Zeit geben sollte, Verbesserungen vorzunehmen.
Der Chef der Krankenkasse DAK-Gesundheit, Andreas Storm, warnt vor einem „Beitrags-Tsunami“ durch den Koalitionsvertrag. Er prognostiziert massive Erhöhungen der Beiträge in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung, was zu einem Gesamtsozialversicherungsbeitrag von 43 Prozent führen könnte. Storm kritisiert, dass die Beitragszahler weiterhin mit versicherungsfremden Milliardenkosten für die Versorgung der Bürgergeldempfänger belastet werden.
Der Sozialverband VdK mahnt zur Eile und warnt davor, Leistungen zu streichen, da dies auf Kosten der Versicherten gehen würde. Der VdK ist enttäuscht, dass die Finanzierung gesamtgesellschaftlicher Aufgaben aus den Sozialversicherungen durch Steuermittel nicht im Koalitionsvertrag steht.
Wirtschaftswissenschaftler wie Jochen Pimpertz vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sehen Finanzprobleme aufgrund der steigenden Sozialabgaben und Gesundheitskosten. Pimpertz kritisiert, dass es an grundlegenden Weichenstellungen zur Bewältigung der absehbaren Finanzprobleme mangelt und dass es an Wettbewerbselementen im Sozialbereich fehlt.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die neue Koalition vor ernsthafte Finanzierungsschwierigkeiten hineinsteuert, was zu erheblichen Belastungen für Beitrags- und Steuerzahler führen könnte.
Mehr dazu auf: https://www.aerzteblatt.de Koalition unter Handlungsdruck wegen drohender Beitragssatzsteigerungen