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https://www.tagesspiegel.de berichtet:

Für das nächste Jahr droht den gesetzlich Versicherten in Deutschland eine deutliche Erhöhung der Krankenkassenbeiträge. Der Bundesgesundheitsminister, Karl Lauterbach, hatte die von Experten prognostizierte Erhöhung in dieser Woche historisch genannt. Zumindest für das Jahr darauf rechnet Lauterbach aber mit stabilen Sätzen, da er glaubt, dass die Reformen, die bereits umgesetzt wurden und die noch im Gange sind, den Beitragssatzanstieg stoppen könnten.

Der Schätzerkreis der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) hat eine Finanzierungslücke der Krankenkassen von 13,8 Milliarden Euro für 2025 errechnet. Dies führt zu einer voraussichtlichen Erhöhung der Zusatzbeiträge um durchschnittlich 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Derzeit liegt der Beitrag zur GKV bei 14,6 Prozent, und der von der Kasse abhängige Zusatzbeitrag wurde für 2024 noch mit durchschnittlich 1,7 Prozent angesetzt. Finanziert werden die Beiträge jeweils zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

Lauterbach hält auch eine Reduzierung der Anzahl der Krankenkassen für sinnvoll. „Wir können uns ein paar Dutzend Krankenkassen weniger gut vorstellen. Es muss aber über die Qualität kommen und daher machen wir jetzt per Gesetz die Qualität der Krankenkassen vergleichbar“, sagte er.

Ohne die Klinikreform wäre der Beitragssatz nicht so stark gestiegen, wie es jetzt erwartet werde, sagte Lauterbach weiter. „Die Krankenhausreform kostet jetzt kurzfristig etwas, macht Druck auf den Beitragssatz.“ Es sei klar, dass es spätestens in zehn Jahren etliche Krankenhäuser weniger geben werde. „Ein paar Hundert Häuser werden sterben. Viele davon in westdeutschen Großstädten“, sagte Lauterbach weiter. „Das ist auch richtig so. Für diese Krankenhäuser haben wir nicht den medizinischen Bedarf“, erklärte er. Schon jetzt stehe jedes dritte Bett leer, außerdem gebe es zu wenig Personal.

Die Krankenhausreform, die am Donnerstag im Bundestag mit der Mehrheit der Ampel-Koalition beschlossen wurde, soll die Finanzierung der Kliniken auf eine neue Grundlage stellen und zu einer stärkeren Spealisierung führen. Vor allem die kleineren Krankenhäuser sollen künftig weniger Leistungen anbieten und sich auf jene Eingriffe beschränken, die sie gut beherrschen. Patientinnen und Patienten werden künftig also bisweilen längere Wege bis zum nächsten zuständigen Krankenhaus in Kauf nehmen müssen – sollen dafür aber eine bessere Behandlung bekommen.

Mehr dazu auf: https://www.tagesspiegel.de „Klinikreform kostet kurzfristig etwas“: Lauterbach erwartet für 2026 stabile Krankenkassenbeiträge